Sehr geehrter Besucher, der Sonderverein der Deutschen Puten und Perlhuhnzüchter wurde 1907 gegründet, und versteht sich als Interssenvertretung der Deutschen Puten- und Perlhuhnzucht in Deutschland. Ziel unseres Vereins ist es, sich um den Erhalt und die Weiterentwicklung der Zucht von Puten und Perlhühnern zu kümmern.
Sehr geehrter Besucher,der Sonderverein der Deutschen Puten und Perlhuhnzüchter wurde 1907 gegründet, und versteht sich als Interssenvertretung der Deutschen Puten- und Perlhuhnzucht in Deutschland. Ziel unseres Vereins ist es, sich um den Erhalt und die Weiterentwicklung der Zucht von Puten und Perlhühnern zu kümmern.

Deutsche Puten auf den Sonderschauen 2014

 

Bronzefarbig

 

Auf den Sonderschauen wurden 31,35  und ein Stamm in der Roten Liste, Deutsche Puten bronzefarbig ausgestellt. Größe, Körperlänge Standhöhe und ein breites Bronzeband im großen Rad zeigten die meisten Tiere. Wünsche gab es bezüglich klarer in der Bänderung, Schwingenzeichnung klarer und mehr Rückengoldauflage. Bei den Hähnen sollte das Bronzebandauch im zweiten Rad komplett über jede Feder reichen und nicht nur als Punkt angedeutet sein. Bei den Hennen sollten keine Tiere mehr mit hellem Brustsaum gezeigt werden. Spitzentiere zeigten Tobias Borch, Andreas Schreiner, Siegfried Horn, Wilfried Große, Thomas Liemen und Heinz Grundmeier

 

Weiß

 

Sehr erfreulich war die Präsentation von 14,12 und ein Stamm in der Roten Liste der Deutschen Puten weiß. Wann habe wir diesen Farbschlag das letzte mal so zahlreich gesehen?  Kräftige, elegante Tiere mit freiem Stand zeigten den geforderten Typ. Rein weiße Mantelfarbe und kräftig rosa Lauffarbe rundeten das Gesamtbild ab. Spitzentiere zeigten die Zuchtfreunde Wilfried Große, Matthias Raapke und Wolfgang Kötzle.

 

Schwarzflügel

 

Deutsche Puten schwarzflügel waren leider nur mit 7,4 Tieren auf den SS vertreten. Elegante gestreckte Typen mit freiem Stand wurden gezeigt. Zu beachten ist die Rückengoldauflage und der dunkle Endsaum der Schwanzfedern.

 

Bourbon

 

Dieser Farbschlag wurde mit 4,9 Tieren auf den SS präsentiert. Die gezeigten Tiere waren leider nicht ausgereift im Körper und Gefieder. Zu achten ist auf die satte Mantelfarbe und die Ausbildung der Schwanzbinde. Edgar Müller zeigte ein Spitzentier.

 

Schwarz

 

Mit 22,23 und je einem Stamm in der Roten Liste und Zuchtbuch war dieser Farbschlag recht gut aufgestellt. Sattes schwarzes Mantelgefieder dunkle Lauffarbe wurde fein gezeigt. Figürlich sollten manche Hennen nicht mehr tiefer stehen und auch nicht kürzer werden im Körper. Ein brauner Endsaum war leider auch bei manchen Tieren deutlich zu sehen, hier sollten die Züchter bei der Zuchttierauswahl unbedingt entgegenwirken. Spitzentiere wurden von Rolf Scheidweiler , Toni Stadler Petra Eistert Ulrich Rohrmus und Thomas Liemen gezeigt.

 

Rotflügel

 

Dieser Farbschlag wurde leider nur mit 1,1 auf den SS gezeigt. Der Hahn war noch nicht voll ausgereift im Körper, die Henne sehr fein in Figur Standhöhe, Schwanzwellung und Bronzeband im großen Rad. Ein Spitzentier zeigte Stefan Grundmeier.

 

Cröllwitzer

 

Dieser Farbschlag war mit 34, 51 und 4 Stämmen der am meisten gezeigte Farbschlag. Richtiger Landputentyp, rein weiße Grundfarbe und satte schwarze Zeichnungsfarbe zeigten die Spitzentiere. Wünsche gab es bezüglich nicht freier im Stand, nicht zarter im Körper, satter schwarz in der Zeichnungsfarbe , klarer in der Schuppung und deutlicher in der Schanzbinde. Tiere die keine Binde im kleinen Rad, schwarzen Saum im Hinterhalsgefieder, oder gar deutlichen gelben Anflug in der Grundfarbe aufweisen können keine Preise erwarten. Spitzentiere zeigten Jürgen Kinz, Volkmar Beier, Lutz Stolle und Edgar Müller.

 

Narragansettfarbig

 

11,16 Tiere wurden von unserem jüngsten Farbschlag gezeigt. In Punkto Landputentyp habe die Züchter schon sehr viel verbessert. Farblich sind Sie auch auf einem guten Weg das geforderte Stahlgrau in der Grundfarbe zu erreichen. Achten sollten die Züchter auf eine klare Bänderung der Schwanzfedern und auf die schwarze Schwanzbinde, hier sollt möglichst kein Bronzeglanz aufliegen. Spitzentiere zeigten die ZGM Sokolowski, Erwin Deyer, und Niels Göhring.

 

Blau

 

Mit 6, 9 zahlenmäßig  noch recht gut aufgestellt bereitet dieser Farbschlag doch Sorgen, weil die meisten Aussteller leider keine SV-Mitglieder sind. Die gezeigten Tiere hatten meist eine gleichmäßige blaue Mantelfarbe und feinen Landputentyp. Wünsche gab es bezüglich satterer Rückenfarbe , hier scheint sich ein heller Endsaum einzuschleichen, und festerem Gefieder. Spitzentiere wurden von Sigmar Kallenbach, Dietmar Kruppke und Peter Kliemank gezeigt.

 

Rot

 

Auch dieser Farbschlag bereitet bezüglich der Schaupräsenz einige Sorgen. 2 Stämme und 1,1 Einzeltiere wurden ausgestellt. Die gezeigten Tiere entsprachen in Landputentyp, satter gleichmäßiger roter Mantelfarbe und dunklerer  höchsten Anforderungen. Spitzentiere zeigten Friedrich-Wilhelm Brüggemann und Heinz Grundmeier.

 

Kupfer

 

Eine gleichmäßige Kupferfarbe  feinen Landputentyp und recht ordentliche Saumanlage zeigten die meisten der 8,8 gezeigten Einzeltiere und der Stamm in der Roten Liste. Verbessern dürften die Züchter die Markantheit der Schwanzbinde  und teilweise sollten die Tiere im Körper nicht zarter werden. Spitzentiere zeigten Gerhard  Knöfler und Christian Weller.

 

Gelb

 

Dieser Farbschlag wurde mit 5,5 Einzeltieren und einem Stamm in der Roten Liste auf den SS gezeigt. Figürlich zeigten die Tiere einen feinen Landputentyp, farblch sollten besonders die Hähne gleichmäßiger erscheinen. Der schwarze Saum ist deutlich reduziert worden, jedoch sollte sich kein weißer Vorsaum zeigen. Im Gefieder durften auch manche der gezeigten Tiere straffer erscheinen. Ein Spitzentier zeigte Heinz Grundmeier

Bericht der Perlhühner auf den Sonderschauen 2015 von Ortwin Großmann

Erfurt

Kulmbach

Leipzig

Hannover

Dortmund

Sinsheim

Gesamt

gemeldet:

18

41

85

30

67

51

292

weiß

4

0

0

0

1

0

5

chamois mit reduzierter Perlung

0

0

0

5

0

5

10

lavendelblau mit reduzierter Perlung

0

0

5

0

1

7

13

chamois

0

0

4

2

1

8

15

violett

0

0

0

0

17

6

23

Lavendelblau

0

8

10

2

3

8

31

Perlgrau

6

7

10

7

12

4

46

azur

4

8

17

8

17

5

59

Blau

4

18

39

6

10

8

85

leer

0

0

0

0

5

0

5

Gesamt

18

41

85

29

67

51

 

 

 

292 Perlhühner auf 6 Sonderschauen ist eine stolze Leistung, die wir in die Schausaison 2015 sehen konnten. Es waren auch alle Farbenschläge vertreten. Als einziges habe ich die Sonderschau in Sinsheim nicht besucht. Mir wurde auch kein Katalog zugänglich gemacht, so dass ich von dieser Sonderschau nur mit reinen Zahlen aufwarten kann, da im Internetkatalog leider keine Züchternamen veröffentlicht wurden. Es waren dort von 9 Farbenschlägen 8 vorhanden. Bei 51 Perlhühnern gab es insgesamt 6 v und 4 hv Noten, somit 10% Höchstnoten.

 

Nun zu den einzelnen Farbenschlägen:

Blau:

85 Blaue Perlhühner als die Wilfarbe stehen immer noch zahlenmäßig an der Spitze der Farbenschläge. Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten, so könnte man wohl die Blauen in der Schausaison 2015 beschreiben. Neben besten Typen, die groß und kräftig waren, auch eine klare Perlung zeigten, gab es leider auch zu kleine eckige „Hühnchen“ zu sehen und auch Vertreter mit sehr verschwommener Perlung.  In Leipzig gab es einige Tiere zu sehen, die noch nicht alle Schwingen gemausert hatten und teilweise noch Jugendgefieder zeigten. An den Helmen gab kaum etwas auszusetzen. Jedoch an den Kehllappen. Auf allen Sonderschauen, standen Hähne mit einem gerollten und einem glatten Kehllappen. Positiver Weise standen jedoch wenige Tiere in der falschen Geschelchterabteilung. Alles in Allem waren alle Fehler und Wünsche, die man als Perlhuhnzüchter so kennt in der Schausaison zu sehen, aber es gab kein Manko das dominierte. Vorzügliche Tiere stellten Eberhardt, Fuchs und Tröger aus.

 

 

Perlgrau:

Die Perlgrauen nahmen in der vergangenen Saison mit 46 Tieren nur noch Rang 3 im Farbschlagreigen ein. Die Form mit langgestrecktem Rücken und guter Brustbildung passte im Großen und Ganzen auf allen Sonderschauen. Hin und wieder gab es Beanstandungen hinsichtlich lockerer Unterlinie oder lockerem Gesamtgefieder. Ebenso mussten gelegentlich zu helle Kehllappen moniert werden. Spitzentiere zeigte Aistleitner

 

Lavendelblau:

31 Lavendelblau geperlte Tiere beförderten diesen Farbschlag noch vor die einst sehr beliebten violetten. Aber dieser Farbenschlag hat in den wenigen letzten Jahren einfach sehr große Fortschritte gemacht. Während die Tiere in Leipzig und Kulmbach doch sehr hell waren im bläulichen Schleier, der den ganzen Körper überziehen soll, so zeigten die beiden Tiere in Hannover und die 3 in Dortmund doch schon einen sehr intensiven Schleier mit guter Perlung. Auch, wenn in dieser Saison ein wirkliches Spitzentiere fehlte, so ist es erfreulich, dass es gerade bei diesem Farbenschlag einige neue Züchternamen zu finden gibt.

 

Weiß:

Insgesamt nur 5 Tiere repräsentierten diesen Farbenschlag, wobei das eine Tiere in Dortmund eigentlich eher ein Zwischentyp von Weiß und Chamois waren. Die vier in Erfurt zeigten einen gehobenen Zuchtstand, wobei ein 1,0 ein hv erringen konnte. Die Hennen verkörperten einen kräftigen Typ mit reiner Farbe und noch gut sichtbarerer Perlung. Auch prima Helme und rote Kehllappen waren ihnen zu eigen.Gelegentlich wurde Ihnen eine straffere Unterlinie und eine etwas gezogenere Rückenlinie zu wünschen. und so sage ich nach dem Motto: The same procedure as every year: Ihnen wäre eigentlich nur mehr Züchter zu wünschen,

 

Chamois mit Perlung:

15 Tiere dieses Farbenschlags erfreuten mich besonders, da wir nach reichlich richtungsweisender Kritik, nun endlich eine saubere Trennung zwischen den Farbenschlägen Weiß und Chamois vollzogen haben. Zumindest bei den Hennen sollten die Unterschiede jetzt auch dem Laien ins Auge fallen. Die gezeigten Tiere hat vor allem im weiblichen Geschlecht eine satte fahlgelbliche Schleierfarbe. Jeden Sonderrichter möchte ich dazu auffordern auch in Zukunft auf eine klare Abgrenzung zum weißen Farbschlag zu achten und bei aller Seltenheit, auch Tiere zurückzustufen. Eine mit v bewertete Henne zeigten Nick und  Großmann.

 

Azur:

Mit 59 Tieren stellten die Azurblauen Perlhühner die zweitmeisten Tiere und überholten so die Perlgrauen. Aber nicht nur zahlenmäßig demonstrierte sich dieser Farbenschlag in bestem Licht, es gab auch kaum Ausfälle. Zu Helle Tiere waren kaum zu sehen, auch formlich passte die Rücken- und Unterlinie. Helmform und Stärke gaben ebenfalls kaum Anlass zu Kritik. Ein Wehrmutstropfen für mich war leider, dass unter den Azurblauen leider so einige Hennen als Hähne mit gerollten Kehllappen standen, oder Hähne mit glatten Kehllappen unter den Hennen. Leider wurde dies vom amtierenden Preisrichter nicht immer erkannt. So dass ein solches Tier sogar zu HV-Ehren gelangen konnte. So, etwas meine Damen und Herren darf einfach nicht passieren! Spitzentiere stellten Stöppler,  Hübner & Faber, Großmann und Reich, Also insgesamt 5 V Noten und dabei noch mehrere Hv beweisen, wie hochwertig die Tierqualität dieses Farbenschlage ist.

 

Violett:

23 violette waren leider etwas wenig, auf 4 von 6 Sonderschauen fehlten sie ganz. Dieser Farbenschlag hatte sicher hier schon bessere Zeiten. Zumal auch die Qualität nicht die Beste war.  So einige Tiere waren im Körper zu kurz, zeigten eher ein schwaches Körpervolumen und kaum einen brauchbaren violetten Schleier. Zumal hatten auch sie den gleichen Manko wie die Azurblauen, dass auch hier einige Tiere wegen gegenteiliger Geschlechtsmerkmale in der falschen Klasse standen. Das einzige Spitzentier konnte Friedrich zeigen. Durch Einkreuzung des azurblauen Farbenschlag könnte hier der Zuchtstand bereits in der nächsten Generation um ganze Meter verbessert werden.

 

Lavendelblau mit reduzierter Perlung:

Auch dieser Farbenschlag, der noch immer nur bei wenigen Züchtern eine Heimat gefunden hat, hat kräftig zu gelegt. Groß genug und kräftig erschienen mir die Tiere, auch zeigten sie gut gewölbte Rückenlinien. Auch ist die Schleierfarbe kräftiger geworden und dehnt sich nun auch auf Schultern und Rücken mehr und mehr aus. In Zukunft muss wohl auch auf durchgefärbtere Kehllappen geachtet werden. In Sinsheim war ein v dabei, dessen Züchter ich leider nicht weiß.

 

chamois mit reduzierter Perlung:

5 Tiere in Dortmund in 5 in Sinsheim bewiesen dass es diesen Farbenschlag doch noch gibt. Die gezeigte Qualität der Hannover Tiere überraschte aber doch. Zu diesem Zeitpunkt waren die Tiere nicht nur kräftig, sondern auch gut ausgereift und zeigten eine satte gelbe Schleierfarbe. Daher war das v Blaues Band für Nick sicher verdient.

Deutsche Puten auf den SS 2015

 

Bronzefarbig

Auf unseren SS wurden 28,30 Einzeltiere und ein Stamm in der roten Liste bronzefarbige Deutsche Puten ausgestellt. Die meisten Tiere konnten in Größe, Schulterbreite und voller Brust gefallen. Bei den Hähnen ist weiterhin auf ein durchgehendes Bronzeband im zweiten Rad zu achten, ansonsten zeigten sie klare Bänderung breites Rückengold und einen dunkelbraunen Endsaum. Die Hennen konnten in Figur Standhöhe und Lauffarbe gefallen. Beachtung muss bei den Hennen das Rückengold und die klare Schwanzfederbänderung finden. Tiere mit hellem Brustsaum wurden zum Glück kaum gezeigt. Spitzentiere zeigten Peter Müller, Wilfried Große, Thomas Liemen und Siegfried Horn.

 

Schwarzflügel

Dieser Farbschlag war mit 13,12 Einzeltieren auf den SS vertreten. Kräftige Körper, freier Stand und satte Schwingenfarbe zeigten die Tiere. Achten sollten die Züchter auf mehr Rückengold, durchgehendes Bronzeband und die geforderte Pfefferrung der Schwanzfedern, auch dürfte der Endsaum der großen Schwanzfeder teils dunkler erscheinen.Spitzentiere  zeigten Wolfgang Kötzle, Matthias Raapke und Stefan Grundmeier.

 

Weiß

9, 10weiße Deutsche Puten wurden auf unseren SS gezeigt. Rein weiße Mantelfarbe , rosarote Lauffarbe und Schulterbreite konnte sehr gefallen. Etwas mehr Beachtung sollte die Eleganz mit freiem Stand bei diesem Farbschlagfinden, um sich deutlicher im Typ von den Amerikanischen Narragansettputen zu unterscheiden. Spitzentiere zeigten Wolfgang Kötzle und Wilfried Große.

 

Schwarz

Dieser Farbschlag wurde durch 15,14 Einzeltiere und zwei Stämme präsentiert. Figürlich konnten die Hähne meist gefallen, in der Mantelfarbe satt schwarz mit wenig Bronzeglanz im Unterrücken konnte auch gefallen. Ein brauner Endsaum sollte an der Schwanzfedern nicht vorhanden sein. Hatten wir vor einigen Jahren sehr starke und kräftige, etwas plumpe Hennen in den Käfigen, so erscheinen jetzt manche schon recht zart, wie etwas hoch stehende Landputen. Spitzentiere zeigten Toni Stadler, Peter Jarick,  Ulrich  Rohrmus, Thomas Liemen, Reiner Gerboth und Rolf Scheidweiler.

 

Bourbon

Dieser Farbschlag war leider nur mit 4,5 Einzeltieren auf einer SS präsent. Die Tiere sollten farblich gleichmäßiger in der Mantelfarbe und körperlich etwas ausgereifter wirken. Die Schwingenfarbe wurde gut gezeigt, jedoch die satte rote Schwanzbinde gilt es noch deutlich zu verbessern.

 

Rotflügel

Von diesem Farbschlag wurden 5,4 Einzeltiere gezeigt. Ein durchgehendes Bronzeband im großen Rad und klare Schwanzfederwellung war meist vorhanden. Die rote Schwingenfarbe durfte zum Teil noch satter wirken. Erfreulich ist, das sich nun ein Jungzüchter um diesen Farbschlag bemüht, Linus Brenner präsentierte in Dortmund eine recht feine Henne. Spitzentiere stellten Uwe Schulze und Stefan Grundmeier

 

Cröllwitzer

Wieder einmal mit 35,43 Einzeltieren und 3 Stämme der stärkste Farbschlag auf unseren SS.Der Landputentyp mit etwas kompakterem Körper und etwas gesetzterem Stand wurde meist fein gezeigt. Farblich waren die Hähne auch oft sehr einheitlich mit satter Schwanzbinde und klarer Schuppenzeichnung auf der Schulter. Die Halsfarbe wird weiß gefordert und soll auch so sein, ein schwarzer Saum am Hinterhals ist ein Fehler. Bei den Hennen stellt sich die Farbgebung etwas schwieriger dar, eine intensive schwarze Zeichnungsfarbe, durchgehende Schwanzbinden und dann noch ein weiß gesäumtes Rückengefieder ist nicht einfach zu erreichen, stellt aber das Zuchtziel dar. Spitzentier wurden von Edgar Müller, Jürgen KInz, Volkmar Beier und Dirk Ronge gezeigt.

 

Narragansettfarbig

Unser jüngster Farbschlag wurde mit 10, 14 Einzeltieren auf den SS gezeigt. Die stahlgraue Grundfarbe ist bei den Hennen meist gut vorhanden, die Hähne dürften oft etwas heller erscheinen. Die Züchter müssen auf eine klare Bänderung der Schwanzfedern und auf die rein schwarze Schwanzbinde achten, da zu viel Glanz auf der Binde als Fehler gilt. Im Größenrahmen wurden schon sehr feine Landputentypen bei diesem Farbschlag gezeigt. Spitzentiere präsentierten Erwin Deyer, ZGM Goos und J. Sokolowski.

 

Kupfer

Prima Landputentypen mit satter Mantelfarbe und feinem schwarzen Saum zeigten die meisten der 7,8 ausgestellten Einzeltiere. Beachtet werden sollte noch die gefordert Schwanzbinde im Großen Rad. Teilweise sollten die Hennen auch nicht mehr zarter werden. Spitzentiere wurden vun Christian Weller,Siegfried Schulze und Gerhard Knöpfler gezeigt.

 

Rot

Dieser Farbschlag hatte auch sehr feine Landputentypen bei den 7,9 präsentierten Einzeltieren und einem Stamm gezeigt. Die gleichmäßige rote Mantelfarbe mit satter Schwingen und Schwanzfarbe wurde recht gut vorgestellt. Die Gefiederbeschaffenheit  führte leider manchmal zur Abstufung, da ein vollständiges Gefieder gefordert wird. Die Lauffarbe war bei den gezeigten Tieren fein dunkel vorhanden. Spitzentiere wurden von Johannes Wißbrock und Ulrich Rohrmus gezeigt.

 

Blau

Mit 11,13 Einzeltieren und zwei Stämmen war dieser Farbschlag präsent. Die Tiere  gefielen durch Landputentyp und meist gleichmäßige blaue Mantelfarbe. Abstufungen gab es durch Saumanlage im Unterrücken  und nicht ganz geschlossenes Gefieder. Teilweise sollten die Tiere auch nicht mehr zarter werden. Spitzentiere zeigten Uwe Schulze, Dietmar Kruppke und Siegmar Kallenbach.

 

Gelb

Teilweise schon recht kräftig zeigten sich einige der 8,7 Einzeltiere und ein Stamm dieses Farbschlages. Verbessert zeigte sich die gelbe Schwingen und Schwanzfarbe , sowie die schon sehr schmale Saumanlage bei den Hähnen, wodurch die Tier in der Mantelfarbe gleichmäßiger erscheinen. Leider waren 1,1 auf einer SS noch sehr unfertig und erhielten deshalb keine höhere Bewertung. Spitzentiere zeigten Sebastian Apfel und Heinz Grundmeier.

 

In der folgenden Schausaison dürfen die Amerikanischen Narragansettputen auch in der allgemeinen Klasse gezeigt werden da sie anerkant wurden. Das Anerkennungsverfahren haben zwei Züchter mit Ihren Tieren bestritten, wobei Wilfried Große mit sehr typhaften und farblich feinen Tieren die Anerkennung zum Erfolg brachte. Hoffentlich sehen wir diese Variante dann auch zahlreich auf unseren SS. Durch das sehr ruhige Wesen dieser Tiere lassen Züchter begeistern.

Abschließen möchte ich meine Zeilen mit der Bitte das die Züchterrinnen und Züchter weiterhin unsere SS zahlreich mit Tieren bestücken und auch der eine oder andere Farbschlag durch neue Mitglieder  mehr präsentiert wird.

 

Stefan Grundmeier

 

Bericht Perlhühner zur Schausaison 2017

Das Jahr 2017 war für Perlhühner und ihre Züchter außergewöhnlich. Nicht nur, dass der Wettbewerb um den Goldenen Siegering in Hannover anstand, und alle Farbenschläge sich daran beteiligten. Trotz der Stallpflicht 2016/2017 fingen die Hennen im Frühjahr sehr früh an zu legen und die Jungtiere wuchsen über den Sommer prächtig heran. Kein Wunder dass es zu einem Rekordmeldeergebnis kam.

 

In der Saison 2017 wurden insgesamt 385 Perlhühner auf den 5 Sonderschauen ausgestellt.  Davon entfielen allein auf den Goldenen Siegering 202. Tiere Damit lag das Meldeergebnis nur knapp unter dem von 2014 bei der Rasse des Jahres.

 

Hannover

Straubing

Ulm

Leipzig

Erfurt

Saison gesamt

Blau

52

9

5

35

16

117

Perlgrau

32

7

0

12

8

59

Lavendelblau

18

0

6

0

0

24

Chamois

18

0

0

3

0

21

weiß

6

0

0

0

2

8

violett

11

0

0

5

5

21

Azur

40

8

12

8

27

95

Lavendelblau m. red. P.

20

0

5

6

4

35

Chamois m. red. P.

5

0

0

0

0

5

Gesamte Perlhühner

202

24

28

69

62

385

Zu den einzelnen Farbenschlägen:

 

Trotz der vielen Tiere in Hannover und auch der frühen Brut enttäuschten manche Vertreter der blauen mit schwachem oder sehr runden Körper. Zudem standen unter den Hennen etliche „getarnte“ Hähne, die ich so bei einem Siegerring nicht erwartet hätte. Einen kräftigen Hahn mit dementsprechend geforderten Attributen zeigte Fuchs, bei dem es am Ende zum bronzenen Siegering reichte. Die blauen Hennen kam leider qualitätsmäßig nicht ganz an die Hähne heran. Langgewölbte Rücklinien ohne Kissenbildung zeigten nur wenige. Fuchs konnte auch bei den Sonderschauen in Leipzig und Straubing Spitzentiere zeigen.

 

Bei den perlgrauen, die früher einst der zweithäufigste Farbschlag waren, jetzt aber nur noch auf die Hälfte der Anzahl gegenüber den Azurblauen kamen, fehlte den Hennen ganz oft die Masse im Körperbau. Auch gefaltete, einseitig eingedrehte oder wellige Kehllappen waren genauso häufig vorhanden wie Kettenbildungen der perlen auf dem Rücken, sodass es mitunter schwierig wurde, noch die standartgerechten Tiere heraus zustellen. Die Hähne dagegen hatten die entsprechende Maße, meist auch feine bogenförmig abgerundete durchgefärbte Kehllappen. Das Perlgrau war jedoch oftmals nicht ganz einheitlich. Hier wurden bei der Bewertung die ersten Abstriche gemacht, Brauneinlagerungen vorhanden waren., dann wurde auf Größe und Masse Wert gelegt, da die Perlung bei fast jedem Tier stimmte. Ein V-Tier zeigte auch hier Zuchtfreund Fuchs. Schade, dass das mit hv herausgestellte beste Tier in Leipzig, nicht als falsches Geschlecht erkannt wurde.

 

Die Lavendelblauen mit Perlung sind inzwischen zu einem festen Bestandteil geworden.  In Hannover von zwei Züchtern gezeugt, in Ulm von einem, präsentierte sich dieser Farbschlag in recht guter Qualität. Der blaue Schleier war überall vorhanden, zuweilen waren die Kehllappen noch etwas blass.  Zweimal die Note HV bei 18 ausgestellten Tieren zeigt welchen Fortschritt dieser Farbschlag seit seiner erstmaligen Wiedervorstellung 2006 gemacht hat. Rohrmus konnte in Ulm sogar ein V-Tier zeigen. Ich wünsche mir, dass dieser Farbschlag sich noch weiter etabliert.

 

18 Tiere in Hannover und noch 3 in Leipzig zeigten, dass auch der Farbschlag chamois in rechter guter Qualität vorhanden sind. Geschlechtsspezifisch sind hier die Hähne immer wesentlich heller als die Hennen. Die Ausdehnung des gelben Schleiers bei den Hennen hat sehr gute Fortschritte gemacht. Hier muss dringend darauf geachtet werden, dass sich kein brauner Farbton einschleicht und sich das Gelb noch weiter auf Oberrücken und Schultern ausdehnt. Hier gilt es mit Fingerspitzengefühl zu selektieren. Auch neigt die Nachzucht dieses Farbenschlages bei längerer Reinzucht rasch zum Verlust von Körpervolumen, zumal die Zuchtbasis recht klein ist. Nick konnte hier eine V und hv-Henne zeigen.

Die Weißen waren in Hannover nur mit 6 Tieren vertreten. Dazu noch zwei Tieren in Erfurt. Das war alles was man 2017 von diesem Farbenschlag sehen konnte. Doch die kleine Zahl konnte über die Spitzenqualität hinwegtrösten. Kein Tier wurde hier unter 94 Punkte bewertet, 3 von den 8 Tieren kamen sogar auf hervorragend und vorzügliche Noten. Das reichte am Ende sogar für den silbernen Siegerring. Die Tiere waren insgesamt kräftig mit gutgewölbter Rückenlinie, dazu durchgefärbte rote Kehllappen in beiden Geschlechtern und auch gut sichtbare silberweiße Perlen auf milchweißer Grundfarbe. Der Farbschlag ist spitze, er bräuchte nur mehr Züchter, aber das wiederhole ic ja seit vielen Jahren fast gebetsmühlenartig

 

95 Azurblaue Tiere, 40 davon allein in Hannover, demonstrierten wieder einmal die Beliebtheit dieses Farbenschlages. Sie gaben gerade in Hannover insgesamt das einheitlichste und beste Bild ab. Was hier entsprechend hochstand und auch das passende Körpervolumen mitbrachte, hatte bereits viel gewonnen. Aber auch die Form und vor allem der Azurblaue Schleier bestachen in beiden Geschlechtern. Bei den Hennen gab es einige Versager in den Kehllappen, die sich mehr oder weniger eingedreht zeigten. Gronauer, Aistleitner (2 mal) und Nock konnten sich jeweils über vorzügliche Bewertungen freuen. Nimmt man noch die HV-Noten dazu, so wird wohl jedem klar, dass dieser Farbenschlag derzeit unser qualitätsmäßig am höchsten stehender ist.

 

Nur 21 violette Tiere auf insgesamt drei Sonderschauen waren die Enttäuschung der Saison. Der Farbenschlag hat in den letzten Jahren große Verluste hinnehmen müssen, war er doch einst Zahlenmäßig an zweiter Stelle fast gleichauf mit den Blauen. Mir ist eigentlich nicht ganz klar, warum die Violetten so zurückgegangen sind. Auch die Qualität hat sehr nachgelassen. In Hannover versagten vor allem die Hennen durch ihren eingedrehten Kehllappen. Diese zeigten sie wahlweise beidseitig oder doch nur einseitig. Etwas an Größe hätten sie auch noch zulegen können, farblich passten sie in schwarzer Grundfarbe und blauviolettem Schleier. In Leipzig stand ein Hahn, der die Richtung durch seine V-Note vorgab und in Hannover hätte vorgeben können.

 

Die Lavendelblauen mit reduzierter Perlung waren DIE Überraschung der Saison. Insgesamt 35 Tiere waren auf vier Sonderschauen vertreten. Dabei insgesamt nur 3 g-Noten zeigten, dass dieser Farbenschlag enorm zugelegt hat. Die Hähne waren genügend groß, zeigten überwiegend rote abgerundete Kehllappen und einen gut sichtbaren blauen Schleier. Die Hennen präsentierten einen  sehr intensiven blauen Schleier. Teilweise hätten sie noch etwas an Größe zulegen können. Mit V, Hv, und zweimal 95 war es die Überraschung schlechthin, dass der Goldene Siegerring an Berthold Nock und seine Collection ging. Für diesen Farbschlag freut es mich persönlich besonders, wenn ich an meine Anfänge im Jahr 2003 zurückdenke, als ich mich mit einer einzigen Henne daran machte den lange verschollenen Farbenschlag wieder zu erzüchten. Daher stand für mich auch das Spitzentier nicht in Hannover und auch nicht in Ulm, sondern in Leipzig. Sie war von Schutza und kam leider etwas schlecht in der Bewertung weg.

 

Die fünf Tiere in Chamois mit reduzierter Perlung komplettierten den Perlhuhnreigen der anerkannten Farbenschläge. Leider mangelte es Ihnen vielfach an Größe und Körpervolumen. Auch der gelbe Schleier war weder intensiv noch gelb genug ausgeprägt. Von den Kehllappen her hätten auch alle durchgehender und intensiver gefärbt sein dürfen. Auch wenn sie nicht die oberste Qualität repräsentierten, so war es doch ganz erfreulich, dass sie da waren, um die volle Farbpallette der anerkannten Farbenschläge sehen zu können.

 

Neben diesen 9 anerkannten Farbenschlägen gab es noch die Nichtanerkannten Blau-Gescheckten, braun-reduzierten und unifarbig weißen zu sehen. Blau-gescheckte Tiere sind in Belgien anerkannt, werden aber auch dort nur selten gezeigt. Der Scheckungsfaktor ist ein eigenständiges rezessives Merkmal, der mit jeder Grundfarbe und Zeichnung  freikombinierbar ist. Dabei ist eine zielgerichtete Zucht sehr schwierig, da die Scheckung sich unregelmäßig in ihrer Ausdehnung vererbt. Die reinerbigen Tiere aus der Verpaarung zweier gescheckter Tiere sind die unifarbig weißen. Sie sind also eigentlich ausgeweißte Schecken. Sie zeigen weder eine Zeichnung noch einen Schleier.

 Apart erscheinen die Braun reduzierten Perlhühner. Bei Ihnen ist die Grundfarbe wie bei den Violetten, aber das Schwarz ist  zu Braun mutiert. Dazu ein gelber Schleier, lässt die Flügel fast rot erscheinen. Die geperlte Variante dazu, die nicht zu sehen war, zeigt eine perlgraue Grundfarbe, wobei hier die schwarze Perleneinfassung zu braun umgewandelt ist, sodass die Tiere wie ein rußiges Perlgraues Tier erscheint.

 

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit

 

Ortwin Großmann

Perlhühner in der Schausaison 2019

Insgesamt wurden in der Schausaison 2019 auf den vier durchgeführten Sonderschauen Freiburg, Erfurt, Paaren und Hannover sowie auf der Hauptsonderschau in Leipzig 245 Perlhühner ausgestellt.

Dies entspricht einem Rückgang um ca. 50 Tiere – wie im letzten Jahr – und somit befinden wir uns wieder auf dem Niveau von 2015. Die Zahlen lassen sich in beigefügter Graphik veranschaulichen:

 

 

Am meisten sind die seltenen Farbenschläge zurückgegangen. So war der Farbschlag Lavendelblau geperlt in dieser Schausaison überhaupt nicht vertreten. 

 

Blau:

Gegenüber 2018 wurden im blauen Farbenschlag sogar mehr Tiere gezeigt. 110 Tiere  verteilten sich auf die fünf Sonderschauen. Allerdings war Menge nicht auch gleichzeitig Qualität. Überwiegend konnte man mit Größe und Haltung zufrieden sein. Bei vielen Hennen aber war die Rückenlinie nicht lang genug oder bildete Kissen. Einigen fehlte es auch an einer vollen Brust. Die Hauptperlen konnten in beiden Geschlechtern kaum beanstandet werden. Hier und da musste klarere Rückenperlung bei den Hennen gefordert werden. Die meiste Kritik war jedoch in den Kopfpunkten nötig. Besonders bei den Hennen fanden sich einige Exemplare mit sehr schwachen oder spitzen Helmen. Bei den Hähnen war oft der Helm nicht hahnentypisch und die Kehllappen nicht groß  und stabil genug. Glücklicherweise hatten sich nur wenige Hähne mit glatten Kehllappen in die Hennenklasse verirrt. Der wirkliche „Kracher“, der einem sofort als Spitzentier ins Auge gefallen wäre, war allerdings nicht dabei. Weiß und blass wirkende Kehllappen wurden ebenfalls häufiger moniert. Rudi Fuchs (2 mal), Dirk Lippe und Horst Wohlauf machten es mit ihren V-Tieren vor, wohin die Richtung gehen sollte.

 

Perlgrau:

39 perlgraue Perlhühner verkörperten viel Licht und viel Schatten, wobei der Schatten überwog. Meist fehlte es den Tieren an der notwendigen Länge und Größe. War diese vorhanden, mangelte es sowohl Hahn als auch Henne an durchgefärbten roten Kehllappen. Auch die Grundfarbe gab es selten in tiefem dunklen Perlgrau mit blauem Schleier zu sehen. Entweder die Grundfarbe war fleckig oder es bildete sich ein bräunlicher oder grauer Schleier über den Körper aus. Eine ansehnliche Kollektion mit V Leipziger Band konnte Ines Schaffer zeigen.

 

Weiß:

Zwei Züchter stellten insgesamt 16 weiße Perlhühner aus. Auch wenn die Kollektionen ohne absolutes Spitzentier blieben, so konnten alle Tiere hinsichtlich Größe, Stand, Haltung und Form überzeugen. Ein paar Hennen durften in der Schleierfarbe noch reiner sein. Milchweiße Grundfarbe mit silberweißen Perlen ist gefordert. Da hat jegliches Braun nichts zu suchen. Leider mussten einige Tiere wegen unreiner Gesichtsfarbe und blasser Helm- und Kehllappenfarbe zurückgesetzt werden. 

 

Lavendelblau mit Perlung:

Dieser Farbschlag wurde auf keiner Sonderschau gezeigt

 

Chamois mit Perlung:

11 Tiere in chamois mit Perlung waren gemeldet, aber nicht alle entpuppten sich als tatsächliche Vertreter dieses Farbenschlages, sondern es standen teilweise azurblaue in den Käfigen. Was tatsächlich noch als chamois angesprochen werden konnte, hatte oft nicht die entsprechende Größe. Die Schleierfarbe war in manchen Fällen viel zu braun, von roten Kopfpunkten ganz zu schweigen. Es ist ein gleichmäßiger fahlgelber Schleier gefordert, auf dem die weißen Perlen gut sichtbar sind. Das beste Tier dieser Farbe, ein Hv- Alttier,  konnte man in Paaren von Drescher sehen. Dieser Farbenschlag war in vergangenen Jahren schon wesentlich besser aufgestellt.

 

Violett:

Noch vor einem Jahr waren die violetten Perlhühner unsere absoluten Sorgenkinder. Musste man fast befürchten, dass der Farbenschlag in der Versenkung versinken wird. Nun aber zeigten sie sich mit 38 Tieren als drittstärkste Truppe und waren auf vier Sonderschauen vertreten. Wer nicht auf sg kam, der war entweder zu dunkel in der Grundfarbe, zu braun im Schleier oder zu dürftig in der Reduktion. Die Kollektion von Wolfgang Kötzle  machte es in Leipzig und in Freiburg vor, wo der Weg lang geht. Seine Tiere konnten hinsichtlich Größe und Form einen ersten positiven Eindruck vermitteln, und diesen bei genauerem Hinsehen mit Farbe und Schleier bestätigen. Zweimal v und zweimal hv war der verdiente Lohn. In Paaren konnte dazu Dietmar Kruppke eine weitere schöne V-Henne präsentieren.

 

Azurblau:

Dieser Farbenschlag wurde in der Schausaison 2019 nur von zwei Züchtern mit insgesamt 16 Tieren gezeigt. Hier hatten wir schon mehr Tiere in den Käfigen. Doch die gezeigten Tiere auf den Sonderschauen in Freiburg und Leipzig waren allererste Garnitur. Formlich konnte man keinem Tier etwas nachsagen. Ein tiefblauer Schleier, und leuchtend rote Kopfpunkte in richtiger Form machten nahezu alle gezeigten Individuen zu standardgerechten Ausstellungstieren. Keines der 16 Tiere wurde unter sg 94 bewertet. Trotzdem: der allerletzte Kick fehlte manchmal in der Reduktion der Perlen, der Beinfarbe oder den durchgefärbten Kehllappen, sodass die Kollektionen leider ohne V-Tier blieben. Ein hv für Berthold Nock und zweimal hv für Matthias Gronauer waren mehr als verdient. Insgesamt war der Anblick dieser Kollektionen einfach ein Genuß.

 

Lavendelblau mit reduzierter Perlung:

Berthold Nock, war 2019 der einzige Aussteller dieses Farbenschlages. Er zeigte auf zwei Sonderschauen insgesamt 13 Tiere. Dazu kamen einige Tiere in der Jugendgruppe in Erfurt. Alle waren durchweg von sehr guter bis vorzüglicher Qualität. Die Tiere zeigten die im Standard geforderte Weißblaue Farbe. Ein intensiver hellblauer Schleier auf weißer Grundfarbe lässt diese Farbe entstehen. Dabei darf der Schleier weder zu hell noch zu dunkel sein, was die Schwierigkeit bei der Zucht dieses Farbenschlages darstellt. Diesbezüglich gab es in den Kollektionen kaum Versager. An kräftigeren Helmen, und intensiveren Hennen-Kehllappen muss noch hie und da gearbeitet werden. Körperlich schwächer dürfen sie nun auch nicht mehrwerden

 

Chamois mit reduzierter Perlung:

Obwohl für diesen Farbenschlag ein besonderer Leistungsförderpreis ausgelobt war, waren insgesamt nur zwei Tiere 2019 zu sehen. Diese waren jedoch noch weit vom Standardideal entfernt. Da fehlte es an der notwendigen Größe und der langgezogenen Rückenlinie. Vor allem aber fehlte der wirkliche Chamoisfarbene Schleier. Braune Federn, die das Gesamterscheinungsbild fleckig erscheinen lassen, sind nicht das, was diesen Farbenschlag ausmacht. Zugegeben chamois mit reduzierter Perlung ist der schwierigste unserer neun Farbenschläge. Hier braucht es Können und Fingerspitzengefühl bei der Zucht, weil die Tiere bei Inzucht sehr schnell an Größe verlieren und die Schleierfarbe ständig eine Grandwanderung zwischen zu braun und zu blass ist. Der Standard sieht ein gleichmäßiges Fahlgelb vor. Der Farbton sollte in etwa dem von trockenem Sand entsprechen. Hochwertige Tiere schimmern im Rückengefieder champagnerfarbig. Wer eine echte züchterische Herausforderung sucht, der sollte es einmal mit diesem Farbschlag versuchen.

 

Schokoladenbraun mit reduzierter Perlung:

Solche Tiere standen unter den Neuzüchtungen. Farblich konnten sie noch nicht voll überzeugen. Kritisiert wurde vor allem der hohe Blauanteil im Gefieder und die fehlende satte Schokoladenfarbe. Sie erinnerten noch viel zu sehr an Kreuzungsprodukte mit dem violetten Farbenschlag. Von den sechs in Leipzig gemeldeten Tieren entpuppten sich nur zwei als dem gemeldeten Farbschlag entsprechend, der Rest war unerklärlicherweise Braun mit Perlung oder divers gescheckt.Braune Perlhühner mit Perlung und welche in Blau weißbrüstig waren zusätzlich in Hannover in der Neuzüchtung gemeldet, konnten aber auch hier nicht wirklich überzeugen.Überwiegend mussten sie mit g, b und 3 mal u Vorlieb nehmen, was an deformierten Armschwingen, ungleichmäßigen Kehllappen und schwachen Helmen lag. Wenn also schon die „Grundausstattung“ eines Rasse-Perlhuhns nicht stimmt, wird der Weg zur Anerkennung noch ein weiter sein.

Puten in der Schausaison 2019

Deutsche Puten bronzefarbig:

Dieser Farbschlag war mit 77 Einzeltieren und 3 Stämmen auf den Sonderschauen präsent. Bei den Hähnen wurden kräftige , gestreckte Körper mit feiner Schulterbreite gezeigt. Farblich gab es wenig zu beanstanden, die Bänderung klarer, mehr Goldauflage im großen Rad und die Schwingenzeichnungdeutlicher waren die Wünsche. Tiere die den farblichen Ansprüchen nicht genügten wurden zurück gesetzt. Die Hennen überzeugten in Größe, eleganten gestreckten Körpern und einem freiem Stand. Die Wünsche bei den Hennen bezogen sich meist auf die Bänderung, Schwingenzeichnungund Brustfarbe. Tiere mit sehr hellem Brustsaum und deutlich aufgehelltem Saum im Unterrücken wurden abgestuft. Spitzentiere wurden von Thomas Liemen, Adolf Keller, Wilfried Große und Tobias Borch gezeigt.

 

Deutsche Puten weiß:

Von diesem Farbschlag wurden 27 Einzeltiere und 1 Stamm auf den Sonderschauen gemeldet. Farblich wurde die Beinfarbe bei einigen Tieren noch intensiver rosarot gefordert, die Gefiederfarbe war generell weiß. Figürlich waren die Spitzentiere kräftig, gestreckt und elegant, darauf muss auch weiter geachtet werden damit die Tiere nicht zu plump wirken. Spitzentiere zeigten Matthias Raapke und Wolfgang Kötzle.

 

Deutsche Puten schwarzflügel:

Leider war dieser Farbschlag nur mit 13 Einzeltieren und einem Stamm auf den Sonderschauen vertreten. Figürlich konnten die gezeigten Tiere meist gefallen. In farblicher Hinsicht hatten die gezeigten Tiere leider einige Wünsche und Mängel. Ein heller Endsaum, braun durchsetzte Schwingen oder gar Bänderung im Schwanzgefieder passen nicht. Spitzentiere zeigten Stefan Grundmeier und Matthias Raapke.

 

Deutsche Puten bourbon:

Mit 19 gemeldeten Einzeltieren und 2 Stämmen war dieser Farbschlag gut vertreten auf unseren Sonderschauen. Figürlich konnte nur der Stamm nicht überzeugen, Landputentyp gehört nicht zu diesem Farbschlag. Bei den Einzeltieren hätten manche im Körper ausgereifter wirken dürfen, farblich waren sie satt in der roten Mantelfarbe, die Schwanzbinde sollte sich noch klarer absetzen. Bei den Hähnen ist auf den schwarzen Gefiedersaum zu achten. Spitzentiere zeigten Edgar Müller und Stefan Grundmeier.

 

Deutsche Puten schwarz:

Die 15 gemeldeten Einzeltiere und 3 Stämme sind nicht sehr viel für diesen Farbschlag. Zur mittleren Gewichtsklasse gehörend zeigten sich die meisten Tiere kräftig und elegant. Farblich gab es keinen Grund zur Beanstandung. Bei den Hähnen sollte etwas mehr auf typische Warzenbildung geachtet werden, weil sie zum Teil recht feminin wirkten. Spitzentiere wurden von Petra Eistert, Dietmar Rudolph und Ulrich Rohrmus vorgestellt.

Deutsche Puten rotflügel:

Mit 14 gezeigten Einzeltieren und 1 Stamm eine Rarität auf unseren Sonderschauen. Um so erfreulicher die gezeigte Qualität der Tiere. Figürlich gab es bei den Tieren nichts zu beanden. Farblich durften die Armschwingen teilweise gleichmäßiger rot wirken oder die Schwanzwellung klarer sein. Spitzentiere wurden von Thomas Liemen , Stefan Grundmeier und Linus Brenner gezeigt.

 

Deutsche Puten Cröllwitzer:

2 Stämme und 108 Einzeltiere wurden von diesem Farbschlag auf den Sonderschauen gemeldet. Tiere die nicht den Landputentyp zeigten oder auch zu klein wirkten wurden abgestuft. Bei diesem Farbschlag ist der deutliche Kontrast zwischen schwarz und weiß ein wichtiges Merkmal. Wenn die Zeichnungsfarbe nicht intensiv schwarz, die Schwanzbinde nicht durchgehend, die Schulterschuppung zu unklar oder der Rücken ohne weißen Saum war wurden die Tiere abgestuft. Bei den Hähnen sollte der weiße Endsaum vom Unterrücken möglichst weit hinauf reichen, wobei der Oberrücken komplett schwarz sein darf. Bei der Henne muss der weiße Endsaum im Rücken durchgehend vorhanden sein. Die schwarze Binde im großen Rad muss auch komplett durchgehen, im kleinen Rad muss auch eine Binde vorhanden sein. Der Oberhals wird generell weiß verlangt, ist hier ein schwarzer Saum vorhanden werden die Tiere zurück gesetzt. Spitzentier wurden von Edgar Müller, Hans-Joachim Engelmann, Hendrik Averhausund Lutz Stolle präsentiert.

 

Deutsche Puten narragansettfarbig:

Die 41 gemeldeten Einzeltiere und 1 Stamm auf den Sonderschauen sprechen für die Beliebtheit dieses Farbschlages. Teilweise etwas kräftig im Landputentyp wurden die Tiere gezeigt. Farblich gibt es aber leider noch mehr Probleme, die geforderte stahlgraue Grundfarbe wirkt oft etwas dunkel oder noch schlimmer wirkt sie eher bräunlich, hier muss auf die reine stahlgraue Grundfarbe unbedingt geachtet werden. Bronzeglanz hat auf der schwarzen Schwanzbinde nichts zu suchen, auf den äußeren Federn kann er verdeckt vorhanden sein, darf aber die Schwanzmitte nicht erreichen. Die Bänderung der Schwanzfedern sollte auch klarer wirken. Spitzentiere zeigten Uwe Maurer und Peter Bauer.

 

Deutsche Puten blau:

Dieser Farbschlag war mit 32 Einzeltieren und einem Stamm auf den Sonderschauen vertreten. Zeigten die Tiere in den letzten Jahren meist feine Landputentypen, so wirkten besonders die gezeigten Hähne in der letzten Schausaison recht hoch im Stand und elegant im Körper. Farblich sollte auf ein einheitliches Blau geachtet werden. Spitzentiere zeigten Peter Kliemank und Dietmar Kruppke.

 

Deutsche Puten kupfer:

Dieser Farbschlag war mit 29 gemeldeten Einzeltieren und 1 Stamm auf den Sonderschauen vertreten. Recht ordentlich im Landputentyp dürfen die Tiere zum Teil aber nicht mehr kleiner werden. Die gleichmäßige Farbe und der schwarze Gefiedersaum wurde auch fein gezeigt. Die Schwanzbinde sollte zum Teil noch markanter wirken. Spitzentiere wurden von Siegfried Schulze, Dietmar Kruppke, Jürgen Schmitz und Dirk Heymann vorgestellt.

Deutsche Puten rot:

Leider hat sich dieser Farbschlag zu einer absoluten Rarität entwickelt! Nur 4 Einzeltiere wurden auf allen Sonderschauen gezeigt. Bei diesem Farbschlag gilt auch, das sie im Körper zum Teil nicht mehr zarter werden dürfen. Dunkle Lauffarbe und gleichmäßige rote Mantelfarbe war sehr fein vorhanden. Das Spitzentier stellte Walter Schock.

 

Deutsche Puten gelb:

Präsentiert durch 2 Stämme und 9 Einzeltiere zeigte sich dieser Farbschlag auf den Sonderschauen. Gleichmäßige gelbe Mantelfarbe und fast kein schwarzer Saum bei den Hähnen war zu bewundern. Teilweise sollten die Tiere im Gefieder ausgereifter sein, manche sollten im Körper auch nicht mehr stärker werden. Spitzentiere stellte Heinrich Grundmeier.

 

Amerikanische Narragansettputen:

Diese Putenrasse war mit19 Einzeltieren auf den Sonderschauen vertreten. Teilweise wirkten die Tiere schon etwas zart, schließlich sollen sie ja wuchtig sein. Die stahlgraue Grundfarbe wurde auch meist ordentlich gezeigt. Die Bänderung der Schwanzfedern sollte auch zum Teil klarer wirken. Eine Spitzenhenne wurde von Markus Zill gezeigt.

 

Euganeische Puten bronzefarbig:

Unsere jüngste Putenrasse war mit 14 Einzeltieren, einer Voliere und 1 Stamm auf den Sonderschauen vertreten. Bezüglich Größe gab es bei unserer kleinsten Putenrasse keine Beanstandung. Farblich muss das Bronzeband im großen Rad und die Schwingenzeichnung noch verbessert werden. Auf eine klare Bänderung der Schwanzfedern ist auch zu achten.  Spitzentiere stellten Thomas Ruth und Hans Rietzschel

 

Mit 421 Einzeltieren und den gezeigten Stämmen und Volieren waren unsere Puten recht gut auf den Sonderschauen präsent. Leider haben wir Farbschläge die zu absoluten Raritäten geworden sind , hoffentlich finden sich für diese Varianten engagierte Züchter , die diese aktiv weiter züchten. Unsere beiden „ neuen“ Putenrassen haben sich schließlich auch schon gut verbreitet.

Stefan Grundmeier

In der Schausaison 2018 wurden insgesamt 314 Perlhühner auf 5 Sonderschauen ausgestellt. Alle neun Farbenschläge waren vertreten. Es sind zwar weniger als im vorhergehenden Jahr 2017, in dem der goldene Siegerring war, aber immerhin die zweithöchste Meldezahl, die wir überhaupt hatten. Die Tendenz zur Perlhuhn Zucht scheint also unerklärlicherweise ungebrochen zu sein. Insgesamt wurde 16-mal die Note v  und 18-mal die Note hv vergeben. Die Farbenschläge violett, lavendel geperlt und chamois reduziert blieben in dieser Saison ohne Spitzentier


Zu den einzelnen Farbenschlägen

Blau:

Insgesamt wurden 95 blaue Perlhühner ausgestellt, davon allein in Leipzig 78 Stück.

Aufgrund der hohen Tierzahl liegt es auf der Hand, dass in Leipzig die volle Notenskala ausgeschöpft wurde. V wurde auf einen jungen Hahn von Mehwald und auf eine junge Henne von Fuchs vergeben. Ebenso wurde eine Althenne von Doreen Daigorat mit v ausgezeichnet. Auch in Hannover, wo lediglich 20 blaue Tiere standen, konnte Rudi Fuchs auf einen jungen blauen Hahn die Höchstnote erringen. Die sieben Tiere in Villingen wurden zwischen g 92 und sg 94 bewertet und blieben ohne herausgestelltes Tier. Dafür errangen bei den 13 blauen Tieren in Paaren/Glien Horst Wohlauf die Höchstnote, und Carl Hüttig ebenso bei 5 ausgestellten Tieren in Erfurt. An dieser Stelle sei an die Standartformulierung erinnert: „Auf dem Scheitel ein horniges, helmartiges bräunliches Gebilde in Dreiecksform........“.

 

Perlgrau

Vom perlgrauen Farbschlag waren insgesamt 36 Tiere 2018 bei 4 Sonderschauen zu sehen. Sie fehlten in Villingen. Auf den Sonderschauen in Paaren kam kein Tier über sg 93  hinaus und in Erfurt lag die Durchschnittsnote ebenfalls bei sg 93. Dafür gab es in Hannover kein Tier, das unter sg 93 bewertet wurde. Hier hatten die ausgestellten Tiere überwiegend 94 Punkte erreicht. Auf eine junge Henne bekam Rudi Fuchs v 97 und auf einen jungen Hahn noch ein hv. In Leipzig standen ebenso viele perlgraue Tiere wie in Hannover und auch hier konnte Rudi Fuchs  auf einen Junghahn ein v 97 erringen.

Lavendelblau

Dieser Farbschlag war nur insgesamt mit 9 Exemplaren vertreten. Die beidenTiere in Leipzig wurden für Ihre Standardentsprechung mit sg 94 und sg 95 bewertet. Von den drei Tieren in Paaren konnte sogar eines eine hv-Note erringen. Dagegen reichte die Notenpalette bei den vier Tieren in Hannover von b 90 bis  sg 94.

Weiß

Weiße Perlhühner gab es nur in Leipzig und Hannover zu sehen, wobei in Leipzig die Hälfte der Käfige leer blieb. Insgesamt waren 15 weiße Tiere gemeldet gewesen. Höher lag die Meldezahl zuletzt im Jahr 2004 mit 17 gemeldeten Tieren und hatte ihren Spitzenwert 2002 mit 26 Tieren. Die niedrigste Note, die vergeben wurde war ein sg 93, dafür gab es sowohl in Hannover ein v für einen Jung-Hahn von Werner Dörtlleinund in Leipzig die gleiche Note für eine Junghenne von Ingo Dietrich.

Chamois mit Perlung:

Die 15 chamoisfarbigen Tiere der Saison verteilten sich auf je 6 Tiere in Leipzig und Hannover sowie drei in Erfurt. Diese drei hatten eine sehr  gute durchschnittliche Qualität  und erreichten darum Noten zwischen sg 93 und sg 95. Dagegen war die vorherrschende Durchschnittsnote in Leipzig eher sg 93. Mit dieser Note begann dagegen erst der untere Rand der Notenskala für die sechs Tiere in Hannover und gipfelte in einem V 97 für eine 0,1 von Joachim Nick.


Violett:

Die 37 violetten Tiere blieben diese Ausstellungssaison leider ohne absolutes Spitzentier. Auf den Sonderschauen in Paaren und Erfurt wurden je zur Hälfte g- Noten vergeben. In Hannover bewegte sich die Durchschnittsnote bei sg 94, Joachim Nick zeigte jedoch in beiden Geschlechtern je ein HV-Tier. Auch in Leipzig war der überwiegende Teil der ausgestellten Tiere mit sg 94 bewertet, ein Hahn von Jörg Hannig und eine Henne von Manfred Friedrich wurden mit hv herausgestellt. Auch hier muss aus aktuellem Anlass an die gliche Standardformulierung wie bei den Blauen erinnert werden.


Azur:

Die Azurblauen hatten wie  bereits im letzten Jahr, die höchste Meldezahl nach den Blauen Tieren, obwohl sie in Paaren und in Erfurt nicht zu sehen waren. Die sieben Tiere in Villingen erhielten 3 g-Noten, 3 sg-Noten und eine hv-Note. In Hannover dagegen war bei 25 Tieren lediglich ein g-Tier vorhanden, Der überwiegende Teil lag zwischen sg 93 und sg 95, wobei die Tendenz eher zu den höheren Punktzahlen ging. Zweimal wurde die Note v vergeben und zwar an einen Hahn und eine Henne, die beide von Karsten Reich ausgestellt wurden. Die gleiche Konstellation gelang in Leipzig Matthias Gronauer. Zusätzlich gab es bei den 28 Tieren noch 2 hv Noten. Die gesamte Kollektion blieb ohne g-Bewertung und es gab auch nur relativ wenige sg 93. Azurblau war somit in der Saison derjenige Farbschlag mit dem prozentual niedrigsten Punktepotential. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der Zuchtstand der Azurblauen derzeit in der Qualität am höchsten steht.


Lavendelblau mit Reduzierung.

21 Tiere standen auf vier Sonderschauen. Sie fehlten lediglich in Erfurt. Die Kollektionen waren überall klein, der überwiegende Teil der ausgestellten Tiere wurde jedoch zwischen sg 94 und sg 95 bewertet, leidglich zweimal gab es die Note g und das Spitzentier der Saison wurde mit einem Junghahn in Hannover von Berthold Nock gezeigt, der als einziger für diesen Farbschlag die Note v erhielt


Chamois mit reduzierter Perlung:

Wie schon des Öfteren bildet dieser Farbschlag nicht nur das eine Ende der Farbskala, sondern auch den unteren Rand der Meldezahlen. Immerhin 8 Meldungen gab es 2018 davon 2 in Leipzig und 6 in Hannover. Wobei es hier 5 Tiere vorzogen zu Hause zu bleiben. Das einzige Erschienene wurde mit sg 93 bewertet. Mit ähnlichen Noten, nämlich mit g 92 und sg 93 wurden die beiden Tiere in Leipzig bedacht.


In den Neuvorstellungen standen in Leipzig und Hannover noch Perlhühner in schokoladen braun, einem reduzierten Farbschlag. Diese Tiere konnten nur selten ein sg erreichen und sind somit weiter vorzustellen. Auf den Bewertungskarten war unter Fehler häufig zu lesen, dass die Mantelfarbe noch zu viel blau oder violett aufwies

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Deutsche Geflügelzeitung 12/1991
Quelle Deutsche Geflügelzeitung 12 91 D[...]
PDF-Dokument [15.2 MB]

Bericht der Perlhühner auf den Sonderschauen 2014 von Ortwin Großmann

Die Rasse des Jahres 2014 hat in vielen Punkten überzeugt. Es zeigte sich, dass unsere Perlhühner züchterisch auf einem hohen Niveau sind und dass auch die seltenen Farbenschläge Riesenschritte vorangekommen sind.

 

Leipzig

Hannover

Stämme

Stämme

Gesamt

Blau

63

9

4

4

80

Perlgrau

28

13

1

1

43

Chamois

6

11

1

2

20

weiß

12

0

1

1

14

lavendel

13

12

1

1

27

violett

15

0

1

1

17

azur

27

5

1

2

35

lavendel red.

23

11

1

1

36

chamois red.

9

8

1

1

19

Gesamt

196

69

12

14

291

Zu den einzelnen Farbenschlägen:

 

Die Blauen präsentierten sich in Hannover noch in einer eher geringen Anzahl, trumpften aber in Leipzig umso mehr auf. Allein die Tatsache, dass kein Tier unter „gut“ bewertet werden musste, macht deutlich auf welch hohem züchterischen Stand unser Hauptfarbenschlag derzeit liegt. Körperlich waren die Kollektionen ausgeglichen. Kräftige Körper und Formen waren durchweg vorhanden. Bei einigen Hähnen reichte es vielleicht nicht zu höherem, da eben die Konkurrenz stärker war. Hie und da versagten jedoch ein paar Hähne in der Form der Kehllappen, einige waren sogar ganz glatt anliegend. Auch die Hennen standen hier nicht nach, große kräftige Formenhennen mit schönem langgezogenem Rücken beherrschten überwiegend das Bild. Auch hier patzten lediglich einige Minderheiten in der Form und Färbung der Kehllappen. Mit Helmen und Lauffarben gab es nur ausnahmsweise Probleme, die moniert werden mussten. Insgesamt gaben die Blauen, vor allem in Leipzig ein sehr einheitliches und kraftvolles Bild ab, einschließlich der 8 Tiere in der Schauvoliere. Fuchs erhielt auf einen blauen Stamm v, weitere v-Tiere zeigten Lippe, Wohlauf und Zuchtgemeinschaft Hübner-Faber

 

Die Perlgrauen hatten wir schon besser gesehen, -- aber zugegebener Maßen auch schon schlechter. Sie waren nicht ganz so einheitlich wie die Blauen, hatten jedoch einige vorzügliche Kandidaten in beiderlei Geschlechtern zu bieten. Was lange kein Thema mehr war, tauchte nun erneut auf: die fleckigen oder hellen Läufe. Hier musste es bei einigen Hennen Punktabzug geben. Auch variierten die Körpergrößen bei beiden Geschlechtern enorm. Hier sollten sich die verschiedenen Zuchten unbedingt noch einander angleichen. Bei dem einen oder anderen Tier ahnte man auch die Experimente mit Mastperlhühnern durch. Ein Phänomen, das gerade bei dem Blauen Farbenschlag ad acta gelegt zu sein schien. Das Spitzentier der Saison hatte Aistleitner.

 

Nach wie vor klein ist die züchterische Basis der Weißen. Erfreulich jedoch, dass Tiere aus verschiedenen Zuchten gezeigt wurden. Insgesamt muss hier auch von Allgemeinrichtern beachtet werden, dass ein „Weißliches“ Tier nicht unbedingt dem Weißen Farbenschlag zuzuordnen ist. Auf die strikte Trennung  weiß und chamois muss unbedingt auch in Zukunft geachtet werden. Ein Tier, das nicht eindeutig zuzuordnen ist, sollte nicht mehr die sg Note erreichen, ist es dagegen dem anderen Farbenschlag eindeutig zuordnen, in dem es nicht gemeldet ist, sollte man auch so mutig sein und das Tier mit f.F. oder f. K. kennzeichnen. Die Blütenreine weiße Farbe der Hähne und die ganz leicht gelbliche Farbe der Hennen im weißen Farbenschlag muss als Rassemerkmal gut sichtbar sein. Vom Körpervolumen her sahen wir in vergangener Zeit schon kräftigere Tiere. Zur Blutauffrischung kann hier nur beim Blauen Farbenschlag Anleihe genommen werden, alles andere macht züchterisch wenig Sinn und hier auch nur bestimmte Typen. HV ging auf einen Zuchtsamm von Harry Teubner.

 

An Zahl zugelegt hatten die Chamoisfarbigen mit Perlung. Auch hier fanden sich einige Spitzentiere, die den Farbenschlag wirklich in Vollendung präsentierten. Fließende lange und abgerundete Formen in Rücken, prima Kopfpunkte und die leicht gräulich angelaufene Lauffarbe hatten bereits viele gezeigte Vertreter. Auch die Größe war überwiegend vorhanden. Die Zeit der mickrigen „Halbperlhühner“ ist hoffentlich vorbei. Nach wie vor gibt es jedoch Probleme mit der Schleierfarbe. Zugegeben es ist nicht einfach, den richtigen Ton zu treffen. Er darf nicht zu braun werden. Besonders auf Flügeldecken neigen einige Hennen dazu solch braunen Federn auszubilden, wodurch das gesamte Gefieder fleckig wird. Solche Tiere sind vom Züchter konsequent auf Gleichmäßigkeit zu selektieren und vom amtierenden Preisrichter vorsichtig mit Noten zu lenken. Denn es besteht hierbei wieder die Gefahr, dass Tiere mit gedrehten Kehllappen und intensiver Farbe gerne als Hähne dargestellt werden, was aber nur in den allerseltensten Fällen zutrifft. Daher mussten auch in Hannover, aber auch in Leipzig ein paar farblich sehr schöne Tiere stark zurückgesetzt werden, da das angegebene Geschlecht nicht stimmte. Die Note V ging an eine sehr schöne Henne von der Zuchtgememeinschaft Hübner und Faber. Ein weiteres hv an diese Zuchtgemeinschaft und an Zuchtfreund Rohrmus zeigt, welch enorme Verbesserung dieser Farbenschlag gemacht hat.

 

Freude bereiten mir immer wieder die Lavendelblauen mit Perlung, die in überraschender Anzahl an beiden Wettbewerben teilgenommen haben. Es ist vielleicht der Farbenschlag bei dem gegenwärtig noch am meisten zu tun ist. Jedoch haben auch diese Tiere einen gewaltigen Satz nach vorne gemacht. Die Größen und Längen passten nun schon in über 60% der ausgestellten Tiere. Die Schleierfarbe ist intensiver geworden und bedeckt nun schon mehr Teile des Körpers als noch vor 3 Jahren. An der Färbung der Kehllappen muss noch gearbeitet werden. Manche Hennen  zeigten hier noch sehr blasse und weiße Kehllappen. Aber gerade die ausgeprägten durchgefärbten Kopfpunkte in Verbindung mit der zarten Schleierfarbe machen den Reiz dieses Farbenschlages aus. Im Gegenteil zu anderen Züchtern, die meinen, dass dieser Farbschlag bald wieder verschwunden sein wird, sehe ich in der kontinuierlichen Verbesserung der Qualität auch die Überlebenschance des Farbenschlages. Mein Wunsch nach einer passenderen Farbschlagbezeichnung wird mir allerdings nicht in Erfüllung gehen. Hv-Noten errangen hier Paul Bauer und Uli Rohrmus der sowhol in Hannover als auch in Leipzig das Spitzentier stellte.

 

Sorgen bereiten  mir etwas die Violetten, was ich bei diesem schönen Farbenschlag nicht ganz nachvollziehen kann. In Hannover rettete wenigstens das Paar in der Stammschau die Ehre dieses dunkelsten aller Farbenschläge. In der Einzeltierklasse glänze er nämlich durch Abwesenheit. dafür entschädigte den interessierten Züchter die Kollektion in Leipzig. Neben kleinen mickrigen Typen und Tieren mit viel zu viel Braun im Schleier, gab es durchaus auch richtige kräftige Tiere mit einem blauen leuchtenden Schleier. Die Tiere sollen von der Grundfarbe her nicht schwarz wirken, sondern wie das Halsgefieder der Blauen. An den Helmen war hier selten etwas zu bemängeln, schon eher an den wenig harmonischen Kehllappen, die bei den Hähnen zuweilen unterschiedliche Formen hatten oder zu klein waren. Dieses Manko schleicht sich bei den Violetten schon einige Jahre ein, was mir umso unverständlicher erscheint, als mit Azur ein Paradefarbenschlag zur Einkreuzung zur Verfügung steht. Auch unter den Blauen sollten sich geeignete Partner zur Einkreuzung bei den Violetten finden lassen. Im ersten Fall sollte  die F1, im zweiten Fall die F2 verbesserte Violette Tiere bringen. Ein vorzüglichs Musterexemplar zeigte uns die Zuchtgemeinschaft Schutza mit der V Henne in Leipzig

Wie schon angedeutet haben die Azurblauen Perlhühner derzeit einen Hochstand, wie selten zuvor. An den großen farblich gleichmäßigen Tieren habe ich mich zum Teil nicht satt sehen können. Dazu die gut durchgefärbten Kehllappen und typischen Helme bei einem kräftigen

 

Azurblau --- und ich wusste wieder warum ich mich einst in diesen Farbenschlag vernarrt hatte. Ein paar Ausnahmen hinsichtlich Schleierfarbe oder Grundfarbe, vielleicht auch hie und da noch etwas mehr Reife waren wünschenswert gewesen. Aber alles in Allem eine sehr gelungen Vorstellung von diesem Farbenschlag. Mit V Blaues Bund und zusätzlich insgesamt 1 v und 3 mal Hv schoss Aistleitner hier den Vogel ab.

Auch die Lavendelblauen mit reduzierten Perlung haben mich insgesamt begeistert. Denn auch sie haben wie ihre geperlten Kollegen einen Riesensatz nach vorn gemacht. Auch hier gab es durchaus Tiere, die am Körpervolumen den klassischen Farbenschlägen kaum noch nachstanden. Richtige Lauffarbe war vorhanden, aber die farbliche Sättigung der Kehllappen wäre noch zu verbessern. Was mich hier aber am meisten begeisterte, waren die Fortschritte in der Schleierfarbe. Es tauchten in dieser Saison erstmals Tiere auf, die einen farblichen Schleier fast am ganzen Körper zeigten. Diese Genetik gilt es zu erhalten. bedenken Sie dabei, dass die Intensität der Schleierfarbe wahrscheinlich von summierenden Faktoren abhängt. Je mehr dieser Faktoren zusammen  wirken können, desto intensiver wird die Schleierfarbe und desto umfänglicher tritt sie am Körper des Tieres auf. Ziel sollte es sein den farblichen Schleier bis in die Schultern und Nacken auszudehnen. Beim derzeitigen Zuchtstand sollte jedoch zu mindestens auf dem Unterrücken und Schwanz Farbe gezeigt werden. Tiere nur mit Farbe in Flanken und Flügel waren in der zurückliegenden Schausaison eigentlich schon „Schnee“ von gestern. V 97 ging an eine Henne von Prehm.

Was gerade über den Schleier und die Farbe gesagt wurde gilt auch für unseren letzten Farbenschlag den Chamoisfarbigen mit reduzierter Perlung. Hier haben wir bekanntermaßen den gelben Schleier, der noch weniger auffällt als der blaue Schleier, und zudem das Problem mit der Verbraunung hat, wie es uns auch der geperlte Farbschlag vormacht. Nicht nur deshalb ist er unser seltenster und schwierigster Farbschlag, sondern hatte zudem in Leipzig damit zu kämpfen, dass Hähne mit glatten Kehllappen unter den Hennen standen oder auch in der Hahnenklasse mit sg bedacht wurden. Seltenheit hin oder her, ich bin der Meinung einige Mindestkriterien sollten auch vom Aussteller erkannt werden. Hv 96 ging an Zuchtfreund Uli Rohrmus.

Insgesamt boten die Perlhühner als Rasse des Jahres ein sehr gutes, überzeugendes und  würdiges Bild. Meines Wissens gab es noch nie eine Saison, bei der alle Farbenschläge in dieser Anzahl gezeigt wurden und auch Höchstnoten in fast allen Farbenschlägen vergeben wurden. Dies ist  Allein  Euch, den ausstellenden Züchtern zu verdanken und es bleibt wünschenswert, dass es auf diesem Weg mit neuen und alten Züchtern, mit neuen und alten Sonderrichtern und mit neuen Zuchtwarten erfolgreich weitergehen wird.

 

Bericht der Deutsche Puten auf den Sonderschauen 2014 von Stefan Grundmeier

 

Bronzefarbig

Auf den Sonderschauen wurden 31,35  und ein Stamm in der Roten Liste, Deutsche Puten bronzefarbig ausgestellt. Größe, Körperlänge Standhöhe und ein breites Bronzeband im großen Rad zeigten die meisten Tiere. Wünsche gab es bezüglich klarer in der Bänderung, Schwingenzeichnung klarer und mehr Rückengoldauflage. Bei den Hähnen sollte das Bronzebandauch im zweiten Rad komplett über jede Feder reichen und nicht nur als Punkt angedeutet sein. Bei den Hennen sollten keine Tiere mehr mit hellem Brustsaum gezeigt werden. Spitzentiere zeigten Tobias Borch, Andreas Schreiner, Siegfried Horn, Wilfried Große, Thomas Liemen und Heinz Grundmeier

 

Weiß

Sehr erfreulich war die Präsentation von 14,12 und ein Stamm in der Roten Liste der Deutschen Puten weiß. Wann habe wir diesen Farbschlag das letzte mal so zahlreich gesehen?  Kräftige, elegante Tiere mit freiem Stand zeigten den geforderten Typ. Rein weiße Mantelfarbe und kräftig rosa Lauffarbe rundeten das Gesamtbild ab. Spitzentiere zeigten die Zuchtfreunde Wilfried Große, Matthias Raapke und Wolfgang Kötzle.

 

Schwarzflügel

Deutsche Puten schwarzflügel waren leider nur mit 7,4 Tieren auf den SS vertreten. Elegante gestreckte Typen mit freiem Stand wurden gezeigt. Zu beachten ist die Rückengoldauflage und der dunkle Endsaum der Schwanzfedern.

 

Bourbon

Dieser Farbschlag wurde mit 4,9 Tieren auf den SS präsentiert. Die gezeigten Tiere waren leider nicht ausgereift im Körper und Gefieder. Zu achten ist auf die satte Mantelfarbe und die Ausbildung der Schwanzbinde. Edgar Müller zeigte ein Spitzentier.

 

Schwarz

Mit 22,23 und je einem Stamm in der Roten Liste und Zuchtbuch war dieser Farbschlag recht gut aufgestellt. Sattes schwarzes Mantelgefieder dunkle Lauffarbe wurde fein gezeigt. Figürlich sollten manche Hennen nicht mehr tiefer stehen und auch nicht kürzer werden im Körper. Ein brauner Endsaum war leider auch bei manchen Tieren deutlich zu sehen, hier sollten die Züchter bei der Zuchttierauswahl unbedingt entgegenwirken. Spitzentiere wurden von Rolf Scheidweiler , Toni Stadler Petra Eistert Ulrich Rohrmus und Thomas Liemen gezeigt.

 

Rotflügel

Dieser Farbschlag wurde leider nur mit 1,1 auf den SS gezeigt. Der Hahn war noch nicht voll ausgereift im Körper, die Henne sehr fein in Figur Standhöhe, Schwanzwellung und Bronzeband im großen Rad. Ein Spitzentier zeigte Stefan Grundmeier.

 

Cröllwitzer

Dieser Farbschlag war mit 34, 51 und 4 Stämmen der am meisten gezeigte Farbschlag. Richtiger Landputentyp, rein weiße Grundfarbe und satte schwarze Zeichnungsfarbe zeigten die Spitzentiere. Wünsche gab es bezüglich nicht freier im Stand, nicht zarter im Körper, satter schwarz in der Zeichnungsfarbe , klarer in der Schuppung und deutlicher in der Schanzbinde. Tiere die keine Binde im kleinen Rad, schwarzen Saum im Hinterhalsgefieder, oder gar deutlichen gelben Anflug in der Grundfarbe aufweisen können keine Preise erwarten. Spitzentiere zeigten Jürgen Kinz, Volkmar Beier, Lutz Stolle und Edgar Müller.

 

Narragansettfarbig

11,16 Tiere wurden von unserem jüngsten Farbschlag gezeigt. In Punkto Landputentyp habe die Züchter schon sehr viel verbessert. Farblich sind Sie auch auf einem guten Weg das geforderte Stahlgrau in der Grundfarbe zu erreichen. Achten sollten die Züchter auf eine klare Bänderung der Schwanzfedern und auf die schwarze Schwanzbinde, hier sollt möglichst kein Bronzeglanz aufliegen. Spitzentiere zeigten die ZGM Sokolowski, Erwin Deyer, und Niels Göhring.

 

Blau

Mit 6, 9 zahlenmäßig  noch recht gut aufgestellt bereitet dieser Farbschlag doch Sorgen, weil die meisten Aussteller leider keine SV-Mitglieder sind. Die gezeigten Tiere hatten meist eine gleichmäßige blaue Mantelfarbe und feinen Landputentyp. Wünsche gab es bezüglich satterer Rückenfarbe , hier scheint sich ein heller Endsaum einzuschleichen, und festerem Gefieder. Spitzentiere wurden von Sigmar Kallenbach, Dietmar Kruppke und Peter Kliemank gezeigt.

 

Rot

Auch dieser Farbschlag bereitet bezüglich der Schaupräsenz einige Sorgen. 2 Stämme und 1,1 Einzeltiere wurden ausgestellt. Die gezeigten Tiere entsprachen in Landputentyp, satter gleichmäßiger roter Mantelfarbe und dunklerer  höchsten Anforderungen. Spitzentiere zeigten Friedrich-Wilhelm Brüggemann und Heinz Grundmeier.

 

Kupfer

Eine gleichmäßige Kupferfarbe  feinen Landputentyp und recht ordentliche Saumanlage zeigten die meisten der 8,8 gezeigten Einzeltiere und der Stamm in der Roten Liste. Verbessern dürften die Züchter die Markantheit der Schwanzbinde  und teilweise sollten die Tiere im Körper nicht zarter werden. Spitzentiere zeigten Gerhard  Knöfler und Christian Weller

 

Gelb

Dieser Farbschlag wurde mit 5,5 Einzeltieren und einem Stamm in der Roten Liste auf den SS gezeigt. Figürlich zeigten die Tiere einen feinen Landputentyp, farblich sollten besonders die Hähne gleichmäßiger erscheinen. Der schwarze Saum ist deutlich reduziert worden, jedoch sollte sich kein weißer Vorsaum zeigen. Im Gefieder durften auch manche der gezeigten Tiere straffer erscheinen. Ein Spitzentier zeigte Heinz Grundmeier

 

 

 

 

 

 

Zuchtwartbericht Perlhühner 2012 

 

Hannover

 

 

Ulm

 

 

Leipzig

 

 

 Gesamt

 

blau

 

 

0

 

 

32

 

 

71

 

 

113

 

 

 

perlgrau

 

 

10

 

 

23

 

 

50

 

 

73

 

 

 

weiß

 

 

0

 

 

0

 

 

8

 

 

8

 

 

 

Lavendel

 

 

0

 

 

4

 

 

10

 

 

14

 

 

 

Chamois

 

 

0

 

 

0

 

 

0

 

 

0

 

 

 

violett

 

 

0

 

 

14

 

 

12

 

 

26

 

 

 

Azur

 

 

0

 

 

5

 

 

18

 

 

23

 

 

 

lavendel red.

 

 

0

 

 

0

 

 

6

 

 

6

 

 

 

Chamois red.

 

 

0

 

 

0

 

 

0

 

 

0

 

 

 

 

10

 

 

78

 

 

175

 

 

263

 

 

 

 

 

 

Insgesamt wurden 2012 263 Perlhühner ausgestellt auf drei Sonderschauen, nämlich in Hannover, Ulm und Leipzig. Wobei ich als Sonderrichter 78 Tiere in Ulm und 175 Tiere in Leipzig auf der Europaschaue bewertete.

Zu den einzelnen Farbenschlägen:

In Hannover stand als Novum diesmal gar keine blauen Perlhühner, in Ulm waren es 32 und in Leipzig 113. Insgesamt war die Qualität der  gezeigten Tiere im Vergleich zum Vorjahr wieder besser. In Ulm fielen mehrere Tiere mit fleckigen Läufen, blassen Kopfpunkten und matten Gefieder auf, die augenscheinlich dem Masttyp angehörten und die entsprechend auf untere Noten gesetzt werden mussten. Nur wenige Hennen fielen diesmal sowohl in Ulm als auch in Leipzig mit Kettenperlung im Rückengefieder auf. Bei den Helmen, sowohl bei den Hähnen als auch bei den Hennen konnte man diesmal wenig Kritik finden. Leider standen besonders in Leipzig einige Tiere in der Hennenklasse, die im Habitus und den der Helmgröße einfach zu maskulin wirkten. Vorzügliche Tiere in dieser Schausaison zeigten Fuchs und Tröger. Sie verkörperten in allen Punkten den geforderten Schautyp mit großen, kontrastreichen Perlen, harmonischen Kopfpunkten, die nicht zu mächtig und nicht zu klein im Helm waren und dabei auch die nötige Standhöhe und Rückenlänge mitbrachten. Einige Sorgen machen mir neuerdings die in den Helm laufende weiße Kopffarbe, besonders bei den Hähnen. Sicherlich sollte ein kleiner Spritzer nicht gestraft werden, doch wenn es sich bereits um einen dicken Strich handelt, kann es schnell zu fleckigen Helmfarben kommen. Wehret den Anfängen, kann ich da nur sagen.

Die Perlgrauen waren im Jahr 2012 mit insgesamt 73 Tieren vertreten und stellten mit 10 Tieren das einzige Kontingent an Perlhühnern in Hannover. Im Vergleich zur Schausaison 2011 hatten sie an Qualität wieder einiges zugelegt. So waren dieses Mal brauner Anflug und fleckiges Gefieder nur selten zu sehen. Was nicht auf höhere Noten kam, dem mangelte es meist an der Größe oder sie zeigten zu helles oder dunkles Perlgrau. Für die Form der Helme gab es selten Punktabzug. Vielfach hätte man sich allerdings die Kehllappen rautenförmiger und durchgefärbter im Rotton gewünscht.

Bei den wenigen weißen Perlhühnern (nur in Leipzig standen 8 Tiere plus einen Stamm) sah man sofort, dass es sich um zwei unterschiedliche Zuchten handelte. Eine der beiden Zuchten fiel wegen starken Anflugs des Schleiers gegenüber der anderen zurück. Doch hat es mich sehr gefreut hier einmal mehr einen Vergleich zweier unterschiedlicher Zuchten anzustellen. Denn in Größe, Rückenlänge, Perlung und Kopfpunkten standen sie sich kaum nach. Verdient war sicher das V auf einen weißen Hahn von Teubner

Ebenso erfreulich war das nun schon zur Gewohnheit gewordene Vorhandensein der Lavendelblauen Perlhühner. Sie sind sehr gut vorangekommen. Beim überwiegenden Teil der 14 gezeigten Tiere war die Größe und Perlung sehr gut ausgeprägt. Einige hätten im Rücken vielleicht noch etwas länger sein können. Die Schleierfarbe war bereits im letzten Jahr verbessert gewesen. Mit dem diesjährigen Farbbild konnte man schon sehr zufrieden sein. Trotzdem muss daran weiterhin züchterische Arbeit geleistet werden. Einige Hennen hätten in der Rückenlinie ausgeprägter sein können. Der nächste Punkt, der hier von den Züchtern in Angriff genommen werden sollte, ist der Rotanteil in den Kehllappen und den Helmen. Ein zarthellblaues Perlhuhn mit kontrastreichen roten Kopfpunkten wirkt ganz anders als mit überwiegend weißen Kehllappen.

Die Chamoisfarbigen Perlhühner fehlten leider in der gesamten Schausaison 2012 genauso wie bereits im Jahr davor.

Violett: 26 violette Perlhühner zeigten, dass der Farbschlag noch da ist. Die Kopfpunkte waren meist in Ordnung. Aber ansonsten zeigten sie viele Merkmale, die man unter Wünsche oder gar unter Mängel aufführen musste. In Leipzig war bei so manchem Ausstellungstier das Schenkelgefieder zu locker, weshalb sie zu tief im Stand wirkten. So manche Henne war zu kurz im Rücken, zeigte zu viel an Perlung in den Schultern oder die Grund- und Schleierfarben stimmten einfach nicht. Ein wirkliches Spitzentier war weder in Ulm noch in Leipzig auszumachen. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis dieser Farbschlag wieder an den Stand von 2003/2004 anschließen kann. Dass sie von mehreren Züchtern ausgestellt wurden, zeigt doch dass nach wie vor an diesem Farbschlag Interesse bestehet

Im letzten Jahr hatte ich mir noch Sorgen um unsere Azurblauen Perlhühner gemacht, war sie 2011 doch zahl- und Qualitätsmäßig eher gering vertreten. 2012 warteten sie mit 23 Vertretern auf, die weitestgehend überzeugen konnten. Sie zeigten prima Kopfpunkte mit harmonischen Helmformen und durchgefärbten Kehllappen. Dazu das kontrastreiche dunkle Azurblau. Die 5 Tiere in Ulm konnten einfach begeistern und zeigten eine Spitzenqualität, wie wir sie Jahre nicht zu sehen bekommen haben. 2-Mal die Note Vorzüglich ging hier an Maurer. In Leipzig konnten die gezeigten Tiere nicht ganz an die Ulmer heranreichen.  Abstriche gab es hier wegen lockerem Schenkelgefieder und grauem Anflug im Schleier.

Eine kleine Kollektion lavendelblau reduzierter Perlhühner unterstrich einmal mehr ihre Kontinuität. Sie waren in der Schleierfarbe gut verbessert, auch hatten die durchgefärbten Kehllappen Fortschritte gemacht, auch wenn es hier noch weitere Züchterarbeit gibt. Allerdings sollte auch weiterhin auf genügend Größe und lange Rückenlinien bei den Hennen geachtet werden. Ein HV Tier von Bauer zeigte wo die Richtung lang gehen soll.

Chamois reduziert. Auch dieser Farbschlag wurde lange nicht mehr gezeigt. Bleibt zu hoffen, dass wir ihn wenigstens in der Schausaison 2014 sehen, wenn die Perlhühner im Mittelpunkt der Rassegeflügelzucht als Rasse des Jahres stehen.

Zuchtwart für Perlhühner Ortwin Großmann

 

Zuchtwartbericht Deutsche Puten 2011


Bronzefarbig


Die Züchter der bronzefarbigen Puten haben in der letzten Schausaison wieder bewiesen, das Körpergröße die gewisse Eleganz und ein leuchtender Bronzeglanz auf ein Tier vereint werden kann. Die Bänderrung der großen Schwanzfedern ist auch in den Zuchten weit verbreitet. Weiterhin sollten die Züchter aber darauf achten, das das Bronzeband im großen Rad der 1,0 nicht zu schmal wird. Laut Standard wird es durchgehend gefordert, wenn es jedoch möglichst breit aufgelegt ist bringt dieses für die Zucht den Vorteil, das in der Nachzucht die Tiere ausreichend Rückengold undBronzeband zeigen. Auf die Farbe des Endsaumes der Schwanzfedern sollten wir auch etwas mehr achten, vereinzelt wurde dieser Saum schon deutlich aufgehellt gezeigt. Diese Aufhellung spiegelte sich dann auch in einer Aufhellung des Endsaumes des Sattelgefieders wieder. Spitzentiere die für die Zukunft dieses Farbschlages hoffen lassen stellten Gerd Klunker, Wilfried Große, Siegfried Horn Adolf Keller, Thomas Liemen und Heinz Grundmeier. An der Aufzählung der Namen ist schon ersichtlich das die Spitze breit ist und so oft nur kleine Nuancen entscheidend sind. 

Weiß 

Die weißen Puten in der letzten Schausaison waren spitze, sie hatten eine satte Lauffarbe und strahlend weißes Gefieder. Die Größe der Tiere war auch prima, jedoch hätte vereinzelt ein Tier etwas eleganter wirken dürfen. Spitzentiere wurden von Matthias Raapke gestellt. 

Schwarzflügel 

Mit richtiger Größe, der gewissen Eleganz, prima Standhöhe und breitem Bronzeband im großen Rad präsentierten sich die Schwarzflügel in der letzten Saison. Manchmal sollte die Stufenzeichnung markanter ausgebildet und das Rückengold etwas breiter aufgelegt sein. Spitzentiere wurden von Matthias Raapke und Stefan Grundmeier gezeigt. 

Rotflügel 

Die Rotflügel der letzten Saison konnten begeistern. Die Tiere zeigten klare Schwanzwellung, satte rote Flügelfärbung und durchgehendes Bronzeband im großen Rad. Auf die richtig rote Färbung der großen Schwanzdeckfedern muss weiter geachtet werden, denn es sollte kein schwarzer Balken kurz vor dem Ende der Feder zu sehen sein. Höchst bewertete Tiere stellten Uwe Schulze und Stefan Grundmeier. 

Bourbon 

Bei den Bourbon sah man in der letzten Saison prima Typen der mittleren Gewichtsklasse unserer Puten. Die satte rote Mantelfarbe mit schwarzem Saum beim 1,0 und hellem Brustsaum bei der 0,1 sollte bei manchen Tieren noch einheitlicher werden. Verbessert werden dürfte auch die rote Schwanzbinde mit dem weißen Endsaum, es wurden aber hier auch schon gute Ansätze gezeigt. Spitzentiere stellten Edgar Müller Friedhelm Feldmeyer und Heinz Grundmeier 

Schwarz 

Fast als „Alleinunterhalter“, zumindest als SV-Mitglied, zeigte Rolf Scheidweiler was in diesem Farbschlag machbar ist. Die Tier hatten prima Standhöhe satte schwarze Mantelfarbe und die richtige Form für die mittlere Gewichtsklasse. In Leipzig wurde eine Kollektion Schwarze von Nichtmitgliedern des SV gezeigt, auch hier konnten Tier begeistern, jedoch wurde bei manchen Hähnen zurecht darauf verwiesen, das sie für die mittlere Gewichtsklasse wenig Eleganz zeigten, sie wirkten etwas wie übergroße Landputen. 

Cröllwitzer 

Bei den Cröllwitzern sah man recht schöne Landputentypen. Die satte schwarze Binde im großen und kleinen Rad wird auch gut gezeigt. Bei manchen Hennen hätte die Flügelbinde etwas markanter und die Zeichnungsfarbe satter sein dürfen. Die 1,0 zeigten prima klare Schulterschuppung und satte Zeichnungsfarbe. Die Grundfarbe sollte rein weiß sein ohne gelblichen Anflug. Spitzentiere wurden von Edgar Müller und Lutz Stolle gezeigt. 

Blau 

Die Blauen neigen in ihrem Typ zum Teil dazu recht kräftig zu sein und den Rahmen einer Landpute zu überschreiten. Farblich wurden satte blaue Tiere mit einheitlicher Farbe vom Nacken bis in die Schwanzspitze gezeigt. Jegliche Zeichnungsanlage oder Stark unterschiedliche Grundfarbe ist hier ein Fehler. Erfolgreich waren Uwe Schulze und Heiko Große 

Rot 

Die Roten waren in der letzten Saison sehr rar, es wurden leider nur wenige Tiere gezeigt. Die Tiere konnten aber im Landputentyp, satter roter Mantelfarbe und glatten straffem Gefieder sehr gefallen. Die Lauffarbe wurde zum Teil etwas satter gewünscht, um den Unterschied zu den Kupfer klar abzugrenzen. Spitzentiere zeigte Friedrich-Wilhelm Brüggemann. 

Kupfer 

Hier wurden feine Landputentypen mit satter kupferner Grundfarbe gezeigt. Die dunkle Schwanzbinde gilt es bei einigen Tieren noch zu verbessern, sowie der leichte schwarze Saum im Mantelgefieder. Die helle Lauffarbe wurde von allen Tieren gezeigt. Sehr erfolgreich waren Siegfried Schulze, Gerd Klunker und Wolfgang Müller. 

Gelb 

Dieser Farbschlag hat noch mit der Gleichmäßigkeit der gelben Mantelfarbe zu kämpfen. Der Schwarze Saum bei den 1,0 ist deutlich reduziert worden, jedoch stellt sich zum Teil ein weißer Endsaum in der Nackenpartie der Tier ein welcher dann die Tiere in der Grundfarbe scheckig wirken lässt. Im Typ neigen die Gelben auch dazu etwas kräftig zu werden und dem Landputentyp zu entwachsen. Heinz Grundmeier stellte die Spitzentier. 

Narragansettfarbig 

Dieser jüngste Farbschlag unserer Deutschen Puten ist sehr beliebt, da die Tiere vom Wesen her sehr ruhig sind und sie nur wenig scheu aufweisen. Bei den gezeigten Tieren galt es Licht und Schatten zu trennen. Augenmerk wird auf die stahlgraue Grundfarbe, klare Bänderrung der Schwanzfedern und der geforderte weiße Saum als Federabschluss gelegt. Manche Tiere zeigen auch noch recht viel Bronze im großen Rad, hier wird ein Schwarzer Balken gefordert. Im Körperbau waren manche Tiere für den Landputentyp auch recht kräftig. Spitzentiere wurden von Helmut Brinkmann-Tappmeyer gezeigt. 

Bedanken möchte ich mich bei allen Ausstellern die ihre Tiere auf den Sonderschauen gezeigt haben und bei den Sonderrichtern die durch zielgerichtete Bewertung den Zuchtfortschritt bei unseren Deutschen Puten fördern. 

Stefan Grundmeier

 

Die Perlhühner in der Schausaison 2011

 
In der vergangenen Schausaison wurden vier Sonderschauen von den Perlhuhnzüchtern beschickt, nämlich Hannover, Leipzig Erfurt und Dortmund. Insgesamt wurden 191 Perlhühner dort gezeigt. Davon standen allein in Leipzig auf der Lipsia 101, die restlichen 90 Tiere verteilten sich auf die anderen 3 Sonderschauen, wie folgt: Hannover 48, Erfurt 25 und Dortmund 17 Tiere. Von den 191 Perlhühnern waren allen 103 dem blauen Farbenschlag zuzuordnen. Der Farbschlag Chamois mit reduzierter Perlung wurde 2011 wie in den vergangenen Jahren auf keiner Schau gezeigt. 
Insgesamt ist in der Perlhuhnzucht ein starker Rückgang an Tierzahl und Zuchten zu verzeichnen. Die verbleibenden Tiere verteilen sich überwiegend auf den blauen und perlgrauen Farbenschlag. An den seltenen Farbenschlägen besteht immer weniger Interesse.


Zu den einzelnen Farbenschlägen: 

Blau


Hatte in den vergangenen Jahren die Qualität bei den seltenen Farbenschlägen bereits abgenommen, so setzte sich dieser Trend nun auch bei unserem Hauptfarbenschlag Blau fort. Auch wenn die Blauen zahlenmäßig alle anderen Farbschläge überragen, so bedeutet hier nicht Masse auch gleich Klasse. Besondere Vorzüge kann man allgemein nicht nennen, obwohl auf jeder Sonderschau Spitzentiere herausgestellt werden konnten. Doch die Kritikpunkte waren mannigfaltig und insgesamt fanden sich alle Wünsche und Mängel, die ein Perlhuhn nur haben kann. Bei einigen Hähnen fiel mir das geringe Körpervolumen auf, bei so mancher Henne der viel zu flache Rücken. Eine allgemeine Tendenz gab es vor allem in Puncto Perlung, die sich bei vielen Tieren in verschwommener Form zeigte und sich im Rückenbereich bereits in Kettenform bildete. Auch scheinen die einst schönen kontrastreichen Typen verschwunden zu sein. Allenthalben sah man Tiere mit einer matten, zuweilen bräunlich überzogenen Grundfarbe. Auch die schöne Helmform scheint der Vergangenheit anzugehören. Vor allem bei den gezeigten Hennen fielen flache oder spitze Helme auf. Mit V bewertete Tiere zeigten Pflüger (Hannover), Tröger und Mehwald (Leipzig) sowie Fuchs (Hannover), HV-Noten erreichten Krumpfe, Fuchs (3 mal) und Tröger.


Perlgrau: 

Bei den Perlgrauen war glücklicherweise kein weiterer Rückgang in der Qualität zu verzeichnen. Sie scheinen derzeit auf dem letztjährigen Niveau stehen geblieben zu sein. Die Hähne kamen überwiegend mit guten bis sehr guten Kopfpunkten daher, die Hennen mit langgezogenen, schönen Rücklinien. In der Grundfarbe waren sie dieses mal wieder einheitlicher gegenüber dem letzten Jahr. Doch scheint sich diese noch weiter aufgehellt zu haben. Ein kräftiges Perlgrau musste man lange suchen. Auch die unklare Zeichnung der Hennen hielt sich hartnäckig. Von den gezeigten 45 Tieren konnte nur eines die Note vorzüglich erreichen, welches in Hannover eine von Stöppler gezeigte Henne war. Rudi Fuchs erreichte in Leipzig und Dortmund mit einem Hahn je ein hv.


Weiß: 

Obwohl dieser Farbenschlag momentan nur von einem unserer SV-Mitglieder betreut und gezeigt wird, verkörperte er doch den an Qualität am höchsten stehenden Farbenschlag. Beide Geschlechter kamen in richtiger Größe mit kräftigen Formen daher. Die Kopfpunkte eine Augenweide und die Gefiederfarbe rein wie selten zuvor. Sicherlich war es bis zu diesem Punkt ein langer und anstrengender Zuchtweg, der sich jedoch gelohnt hat. Von den sieben gezeigten Tieren gehörten Zuchtfreund Teubner 6, auf die er 3-mal die Höchstnote erringen konnte.

 
Lavendelblau mit Perlung: 

Auch dieser Farbschlag liegt derzeit in den Händen nur eines Züchters. Doch die Fortschritte der letzten Jahre waren unübersehbar. Die Tiere sind im Lavendelblauen Schleier bereits kräftiger geworden, wenn sie auch noch nicht den gewünschten Endton erreicht haben. Der Schleier ist gleichmäßiger geworden. Es fehlt jedoch noch immer an Masse und Größe. Die Hennen haben jedoch in Form und Rückenwölbung zugelegt. Bleibt zu hoffen, dass dieser Farbschlag weiterhin so gute Fortschritte macht. Eine mit hv bewerte Henne von Bauer zeigte wo der Weg langgehen soll. 

Chamois mit Perlung: 

Die einzige in Erfurt gezeigte Henne, habe ich leider nicht gesehen, und kann daher kein Urteil abgeben. Jedoch blüht dieser Farbschlag derzeit im Bayerischen. Auf der Landesschau Bayern waren sechs Tiere vertreten, die nicht nur zeigten, dass dieser Farbschlag noch existiert, sondern auch welch hohen Zuchtstand er verkörpern kann. Ein Hahn wurde mit V herausgestellt, doch seine Stallgenossen standen ihm nur wenig nach. Vor allem bei den Hennen war der gelbe Schleier wunderbar ausgeprägt. 

violett: 

Mit 19 Tieren der drittstärkste Farbschlag waren unsere Violetten. Insgesamt gab es 201 recht unterschiedliche Tiere hinsichtlich Größe und Volumen zu sehen. So mancher Vertreter war viel zu klein. Andere Tiere waren fast schon an der Obergrenze und ließen an Mastperlhühner denken. Mehrere Hennen hatten mit zu kleinen oder faltigen Kehllappen zu kämpfen. Ein gleichmäßiges leuchtendes Violett ohne braunen, gelben oder übermäßigen Schwarzanteil, suchte man jedoch lange vergeblich. Zu v Ehren kam eine schöne Henne von Kruppke und mit hv wurde ein Hahn der Zuchtgemeinschaft Tappert bewertet, beide in Leipzig. 

Azur: 

Nur ein Tier dieses Farbenschlags war enttäuschend wenig, zählt er doch zu unseren apartesten überhaupt. Eine alte Henne, die ihre besten Tage hinter sich hatte, musste in Erfurt mit einem g Vorlieb nehmen. Wo sind sie geblieben, die kräftigen vitalen Tiere, mit dem wunderschönen Azurblau, dunkel wie eine Gewitterwolke, die man noch vor wenigen Jahren in den Käfigen sah? Ist dieser Farbschlag am Ende? 

lavendelblau mit reduzierter Perlung: 

Von den 9 in Leipzig gemeldeten Tieren zogen es 3 vor zu Hause zu bleiben. Die erschienen jedoch demonstrierten, dass auch dieser Farbenschlag erfreuliche Fortschritte gemacht hat. Fast durchgehend war diesmal ein einigermaßen gleichmäßiger Schleier vorhanden, der in seiner Farbintensität zugelegt hatte. Die Kopfpunkte waren gut und harmonisch ausgeprägt. Zuweilen fehlte aber die Stabilität in den Kehllappen. Nach wie vor haben sie jedoch Probleme mit der Masse und dem Körpervolumen, auch wenn sie nie die kräftige Körperstatur der Blauen erreichen werden. Ein 1,0 von Bauer wurde mit hv herausgestellt und war mehr als nur ein Dank für jahrelange Züchterarbeit an diesem Farbenschlag. 
 

  Hannover   Leipzig Erfurt  Dortmund   
Blau  26 53  16 8 103 
 Perlgrau  17 18   45
 Violett 13  19 
 Lavendel m. P.
 weiß  0
 Lavendel m. red. P.
 Chamois m. P.  0  1  0
  84   101  25  17  191

 

"Historischer Artikel über die Putenzucht von 1811 "
Historischer Artikel über Putenzucht.pdf
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