Jahresberichte zur Sommertagung 2019
1. Vorsitzender Matthias Rappke
Jahresbericht des 1. Vorsitzenden des SV Deutscher Putenzüchter
und Perlhuhnzüchter für das Zucht – und Geschäftsjahr 2018 / 19
Liebe Zuchtfreunde und Förderer unseres Sondervereines,
beginnen möchte ich diesen Bericht mit einem Rückblick auf
die Sommertagung im vergangenen Jahr. Eingeladen und relativ kurzfristig eingesprungen, waren wir Gäste in Nagold bei unserem Zuchtfreund Wolfgang Kötzle. Ein großzügiges Vereinsheim stand uns
für den Begrüßungsabend und die Tierbesprechung zur Verfügung. Die sehr schöne Zuchtanlage mit den prächtig entwickelten Jungtieren wurde von unseren Züchtern
interessiert besichtigt . Die Jahreshauptversammlung war sehr gut besucht. Da wir zahlreiche Mitglieder in dieser Region haben, konnten sie ohne extra Hotelbuchungen an der Tagung teilnehmen.
Für die Organisation und seinen großen persönlichen Einsatz sagen wir Wolfgang Kötzle und seinen Helfern unseren herzlichen Dank.
Die vergangene Schausaison war nicht nur von positiven Ereignissen geprägt. Hatten wir nach dem Jahr des Siegerringes für unsere Perlhühner wieder eine sehr erfreuliche Meldezahl bei unseren Puten
und Perlhühnern, die wiederum in sehr ordentlicher Qualität vorgestellt wurden, so kam es in Hannover zu einem sehr bedauerlichen Vorfall. Unter der Last und durch die unzweckmäßigen
Unterstellböcke, stürzte die Reihe insbesondere der Bronzeputen zusammen. Notdürftig wurde versucht zu retten, was zu retten war. Hauptbetroffen war dieser Farbenschlag, aber die anderen Puten
zeigten ebenso eine entsprechende Reaktion.
Ein großes Lob und Anerkennung für die amtierenden Preisrichter,die aus dieser Situation das Beste für die Bewertung versucht haben zu erreichen.
Der Vorsitzende des Hannoverschen Geflügelzuchtvereines, Andreas Seifert, hat sich bei mir in aller Form für diesen Vorfall entschuldigt. Ich habe diese angenommen mit dem Hinweis diese der
Mitgliederversammlung zu übermitteln, was ich hiermit tue.
Kommen wir zur wirtschaftlichen Situation unseres Vereines. Ohne dem nachfolgenden Kassenbericht vorgreifen zu wollen, gibt es eine stabile Kassenlage, die uns zur Zeit nicht die Veranlassung
gibt, eine Anpassung des Jahresbeitrages vorzunehmen. Jedoch spüren wir die schrittweise Steigerung in den Ausgaben. Als Beispiel sei nur die Anhebung der Kosten für ein Ehrenband um einen Euro
genannt. Dies erscheint nicht viel, aber die Masse bringt den Ausschlag. Weiterhin wollen wir es für die Sonderschauen beibehalten, für 30 gemeldete Tiere seitens des Vereines ein SE und zwei SZ zu
stiften.
Diese Stabilität unserer Kassenlage verdanken wir im Wesentlichen den vielen Aktivitäten unserer Mitglieder ohne die Inanspruchnahme von Aufwandsentschädigungen. Dafür unseren herzlichen
Dank.
Die Vorstandssitzung fand am 23.Februar diesen Jahres im „ Lehnigksberg „ in Lübben statt. Der Vorstand fasste den Beschluß, die Beauftragung für Öffentlichkeitsarbeit zu streichen und dies der
Jahreshauptversammlung zur Abstimmung vorzulegen. Grund dafür ist, dass unser Schriftführer Harry Teubner diese Aufgabe schon einige Jahre mit übernommen hat.
Weiterhin stand die Auswertung der vergangenen Schausaison auf der Tagesordnung. Hier ging es in einer intensiven Disskusion auch darum, wie mit den Bewertungsergebnissen umgegangen wird. Der
Vorstand positionierte sich hier einmütig dafür, dass
Aussteller, die Rückfragen zu Bewertungsergebnissen haben, sich mit dem amtierenden Preis – oder Sonderrichter für eine Klärung in Verbindung setzen mögen.
Das schon im letzten Jahr angedachte Problem, daß zur Sommertagung am Freitag die Tierbesprechung durchgeführt wird, hat der Vorstand mit sofortiger Wirkung geändert. So finden jetzt Tierbesprechung
und Jahreshauptversammlung am Sonnabend Vormittag statt. Der Nachmittag bleibt dann der gemeinsamen Gestaltung aller angereisten Tagungsteilnehmer vorbehalten.
Verständlicherweise mußte auch über das schon angesprochene Problem mit den Käfigen in Hannover gesprochen werden.
Die Vorstandsmitglieder waren mehrheitlich der Auffassung, daß eine mündliche Entschuldigung nicht ausreiche. So wurde beschlossen, daß der Vorsitzende Briefe an den Vorsitzenden Andreas Seifert, den
Ausstellungsleiter Schmidt, den VHGW und den BDRG verfassen möge, was ich auch erledigte.
( Verlesen Brief )
Ein lästiges Thema bleibt mir nicht erspart : die Datenschutzerklärung. In unserem Rundschreiben haben wir diese Erklärung mitgesendet. Nur etwas mehr als 50 Mitglieder haben diese an AK Walter zurückgeschickt. Inzwischen bekam ich kritische Anrufe, warum das betreffende Mitglied nicht mehr auf der Liste in unserer Homepage erscheint. Ohne Rücksendung der ausgefüllten und unterschriebenen Datenschutzerklärung dürfen wir keine Veröffentlichung personenbezogener Daten vornehmen.
Wir sind ein Verband, der eigentlich unpolitisch sein soll. Jedoch kommen wir an den politischen Entwicklungen nicht vorbei.
Die letzten Wahlen haben einen Schub in Richtung „ Grün“ ergeben. Sogenannte Tierschützer und solche Selbsternannten, auch mit wenig Sachkunde, wird vermutlich noch mehr Aufmerksamkeit
geschenkt werden, mit der Folge, daß es hinsichtlich Züchtung und Ausstellungswesen nicht einfacher wird.
Wir sollten als Züchter verstärkt darauf achten, daß uns das Tierwohl am Herzen liegt und dies auch der Öffentlichkeit vermitteln.
Abschließend möchte ich allen Mitgliedern, besonders dem Vorstand, unseren Sonder – und Preisrichtern und allen, die unseren SV Deutscher Putenzüchter und Perlhuhnzüchter unterstützt haben, herzlich danken.
Ich danke für die Aufmerksamkeit und wünsche der Versammlung einen guten Verlauf.
Matthias Raapke, Vorsitzender
Drebenstedt im Juni 2019
Zuchtwart Ortwin Großmann
In der Schausaison 2018 wurden insgesamt 314 Perlhühner auf 5 Sonderschauen ausgestellt. Alle neun Farbenschläge waren vertreten. Es sind zwar weniger als im vorhergehenden Jahr 2017, in dem der goldene Siegerring war, aber immerhin die zweithöchste Meldezahl, die wir überhaupt hatten. Die Tendenz zur Perlhuhn Zucht scheint also unerklärlicherweise ungebrochen zu sein. Insgesamt wurde 16-mal die Note v und 18-mal die Note hv vergeben. Die Farbenschläge violett, lavendel geperlt und chamois reduziert blieben in dieser Saison ohne Spitzentier
Zu den einzelnen Farbenschlägen
Blau:
Insgesamt wurden 95 blaue Perlhühner ausgestellt, davon allein in Leipzig 78 Stück.
Aufgrund der hohen Tierzahl liegt es auf der Hand, dass in Leipzig die volle Notenskala ausgeschöpft wurde. V wurde auf einen jungen Hahn von Mehwald und auf eine junge Henne von Fuchs vergeben. Ebenso wurde eine Althenne von Doreen Daigorat mit v ausgezeichnet. Auch in Hannover, wo lediglich 20 blaue Tiere standen, konnte Rudi Fuchs auf einen jungen blauen Hahn die Höchstnote erringen. Die sieben Tiere in Villingen wurden zwischen g 92 und sg 94 bewertet und blieben ohne herausgestelltes Tier. Dafür errangen bei den 13 blauen Tieren in Paaren/Glien Horst Wohlauf die Höchstnote, und Carl Hüttig ebenso bei 5 ausgestellten Tieren in Erfurt. An dieser Stelle sei an die Standartformulierung erinnert: „Auf dem Scheitel ein horniges, helmartiges bräunliches Gebilde in Dreiecksform........“.
Perlgrau
Vom perlgrauen Farbschlag waren insgesamt 36 Tiere 2018 bei 4 Sonderschauen zu sehen. Sie fehlten in Villingen. Auf den Sonderschauen in Paaren kam kein Tier über sg 93 hinaus und in Erfurt lag die Durchschnittsnote ebenfalls bei sg 93. Dafür gab es in Hannover kein Tier, das unter sg 93 bewertet wurde. Hier hatten die ausgestellten Tiere überwiegend 94 Punkte erreicht. Auf eine junge Henne bekam Rudi Fuchs v 97 und auf einen jungen Hahn noch ein hv. In Leipzig standen ebenso viele perlgraue Tiere wie in Hannover und auch hier konnte Rudi Fuchs auf einen Junghahn ein v 97 erringen.
Lavendelblau
Dieser Farbschlag war nur insgesamt mit 9 Exemplaren vertreten. Die beidenTiere in Leipzig wurden für Ihre Standardentsprechung mit sg 94 und sg 95 bewertet. Von den drei Tieren in Paaren konnte sogar eines eine hv-Note erringen. Dagegen reichte die Notenpalette bei den vier Tieren in Hannover von b 90 bis sg 94.
Weiß
Weiße Perlhühner gab es nur in Leipzig und Hannover zu sehen, wobei in Leipzig die Hälfte der Käfige leer blieb. Insgesamt waren 15 weiße Tiere gemeldet gewesen. Höher lag die Meldezahl zuletzt im Jahr 2004 mit 17 gemeldeten Tieren und hatte ihren Spitzenwert 2002 mit 26 Tieren. Die niedrigste Note, die vergeben wurde war ein sg 93, dafür gab es sowohl in Hannover ein v für einen Jung-Hahn von Werner Dörtlleinund in Leipzig die gleiche Note für eine Junghenne von Ingo Dietrich.
Chamois mit Perlung:
Die 15 chamoisfarbigen Tiere der Saison verteilten sich auf je 6 Tiere in Leipzig und Hannover sowie drei in Erfurt. Diese drei hatten eine sehr gute durchschnittliche Qualität und erreichten darum Noten zwischen sg 93 und sg 95. Dagegen war die vorherrschende Durchschnittsnote in Leipzig eher sg 93. Mit dieser Note begann dagegen erst der untere Rand der Notenskala für die sechs Tiere in Hannover und gipfelte in einem V 97 für eine 0,1 von Joachim Nick.
Violett:
Die 37 violetten Tiere blieben diese Ausstellungssaison leider ohne absolutes Spitzentier. Auf den Sonderschauen in Paaren und Erfurt wurden je zur Hälfte g- Noten vergeben. In Hannover bewegte sich die Durchschnittsnote bei sg 94, Joachim Nick zeigte jedoch in beiden Geschlechtern je ein HV-Tier. Auch in Leipzig war der überwiegende Teil der ausgestellten Tiere mit sg 94 bewertet, ein Hahn von Jörg Hannig und eine Henne von Manfred Friedrich wurden mit hv herausgestellt. Auch hier muss aus aktuellem Anlass an die gliche Standardformulierung wie bei den Blauen erinnert werden.
Azur:
Die Azurblauen hatten wie bereits im letzten Jahr, die höchste Meldezahl nach den Blauen Tieren, obwohl sie in Paaren und in Erfurt nicht zu sehen waren. Die sieben Tiere in Villingen erhielten 3 g-Noten, 3 sg-Noten und eine hv-Note. In Hannover dagegen war bei 25 Tieren lediglich ein g-Tier vorhanden, Der überwiegende Teil lag zwischen sg 93 und sg 95, wobei die Tendenz eher zu den höheren Punktzahlen ging. Zweimal wurde die Note v vergeben und zwar an einen Hahn und eine Henne, die beide von Karsten Reich ausgestellt wurden. Die gleiche Konstellation gelang in Leipzig Matthias Gronauer. Zusätzlich gab es bei den 28 Tieren noch 2 hv Noten. Die gesamte Kollektion blieb ohne g-Bewertung und es gab auch nur relativ wenige sg 93. Azurblau war somit in der Saison derjenige Farbschlag mit dem prozentual niedrigsten Punktepotential. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der Zuchtstand der Azurblauen derzeit in der Qualität am höchsten steht.
Lavendelblau mit Reduzierung.
21 Tiere standen auf vier Sonderschauen. Sie fehlten lediglich in Erfurt. Die Kollektionen waren überall klein, der überwiegende Teil der ausgestellten Tiere wurde jedoch zwischen sg 94 und sg 95 bewertet, leidglich zweimal gab es die Note g und das Spitzentier der Saison wurde mit einem Junghahn in Hannover von Berthold Nock gezeigt, der als einziger für diesen Farbschlag die Note v erhielt
Chamois mit reduzierter Perlung:
Wie schon des Öfteren bildet dieser Farbschlag nicht nur das eine Ende der Farbskala, sondern auch den unteren Rand der Meldezahlen. Immerhin 8 Meldungen gab es 2018 davon 2 in Leipzig und 6 in Hannover. Wobei es hier 5 Tiere vorzogen zu Hause zu bleiben. Das einzige Erschienene wurde mit sg 93 bewertet. Mit ähnlichen Noten, nämlich mit g 92 und sg 93 wurden die beiden Tiere in Leipzig bedacht.
In den Neuvorstellungen standen in Leipzig und Hannover noch Perlhühner in schokoladen braun, einem reduzierten Farbschlag. Diese Tiere konnten nur selten ein sg erreichen und sind somit weiter vorzustellen. Auf den Bewertungskarten war unter Fehler häufig zu lesen, dass die Mantelfarbe noch zu viel blau oder violett aufwies
Zuchtwart Stefan Grundmeier
ist in Arbeit